© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/97  21. August 1997

 
 
Antifa-Handbuch: Querverbindungen, die kaum bekannt sind
Das Spinnennetz der "Antifa"-Mafia

von Gerhard Sailer

Ein aufrüttelndes Buch nennt die Akteure und Zusammenhänge der Antifaschistischen Szene beim Namen: "Das Antifa-Handbuch", so nennt sich dieses spannende, kürzlich erschienene und bereits in der Jungen Freiheit kurz besprochene Nachschlagewerk, dessen lexikalischer Teil zur Pflichtlektüre jedes kritischen Demokraten gehören sollte. Im 112 Seiten umfassenden, augenscheinlich minutiös recherchierten Personen- und Organisationsregister des Antifaschismus findet sich eine selten anzutreffende Datenfülle, deren Studium zum Schluß führt, daß der NS-Gesinnungsterror vor 1945 nahtlos von jenem des staatstragenden Antifaschismus danach abgelöst wurde. Wenn man den Angaben im "Antifa-Handbuch" glauben darf, wurde seit 1945 ein zunehmend dichtes gesinnungspolizeiliches Unterdrückungs- und Gängelungsnetzwerk gesponnen, das heute den Medien-, Kultur- und Bildungsbereich, die "Grünen", die SPÖ, einen Großteil der öffentlichen Verwaltungsapparate und Interessenvertretungen – insbesondere AK und ÖGB – sowie Teile der ÖVP kontrolliert.

Die herkunftsmäßige politische Zuordnung der Inhaber von Schlüsselfunktionen in diesen Bereichen – wie sie das "Antifa-Handbuch" vornimmt – spricht Bände: Als blanke Verhöhnung des demokratischen Prinzips der "Volkssouveränität", welchem der Repräsentationsgedanke zugrundeliegt, entlarvt das "Antifa-Handbuch" die personelle Zusammensetzung der heimischen Eliten und bringt ans Tageslicht, wie wenig die Herrschaftsstrukturen der 2. Republik die tatsächliche Gesellschaftsstruktur Österreichs widerspiegeln, sondern vielmehr durch die schrankenlose Diktatur kleiner Minderheiten gekennzeichnet sind.

So wenig die Repräsentanten des Antifaschismus für den Durchschnittsösterreicher repräsentativ sind, so wenig sind es auch ihre Interessen. Der österreichische Antifaschismus (siehe dazu die vorzügliche Schrift "Wandlungen des Antifaschismus", von MR Dr. Günter Rehak, Verlag AFP, Postfach 543, 1171 Wien) hat seinen organisatorischen Kristallisationskern im "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes" (DÖW), dessen Intentionen die – leider erfolgreiche – Errichtung einer linken Meinungsdiktatur und die Kriminalisierung jeglicher abweichender Meinung sind. Dem DÖW geht es darum, nach dem Zusammenbruch des historischen Kommunismus im Osten dem klassischen Marxismus unter dem antifaschistischem Mäntelchen ein Weiterleben zu ermöglichen.

So hat der DOW-Mitbegründer und -Vizepräsident Herbert Steiner – laut "Handbuch" – ohne Matura ein Geschichtsstudium unter dem KP-Regime in Prag mit einer mittleren Graduierung abgeschlossen und danach in Österreich als "Dr. phil." nostrifizieren lassen und hat sich in der Folge durch Arbeiten à la "Karl Marx in Wien" sowie zahllose Ost–Reisen profiliert. Er besitzt eine fülle von Medaillen und sonstigen Ehrungen kommunistischer Länder, von der CSSR über Ungarn und Bulgarien bis hin zu Nordkorea! Dieses Wirken war auch die Verleihung des "Großen Preises der Stadt Wien für Volksbildung" wert. Steiner soll auch Funktionär der radikalen jüdischen B’nai B’rith-Loge sein.

Kommunistische Gesinnung in Gegenwart und Vergangenheit wird auch bei dutzenden weiteren DÖW-Funktionären und –Kuratoriumsmitgliedern vom "Antifa-Handbuch" geltend gemacht, wobei weniger dies als vielmehr die heutige zivilberufliche Position der Betroffenen schockiert: Der Ex-Kommunist Wodak (verstorben) hatte es bis zum "Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten" und mehrmaligen Botschafterposten in – natürlich kommunistischen Ländern – gebracht, das Kuratoriumsmitglied Albert Sternfeld soll in den sechziger Jahren sogar in einer fremden Armee gedient und Kommandant der Israel Air Force gewesen sein, andere DÖWler haben zwar nicht in Israel gedient, sind aber dort geboren, wie der ehemalige Direktor des Institutes für Beurfsbildungsforschung und Ex–SP-Landesgeschäftsführer von Niederösterreich, Ilan Knapp. Ein besonderes Kaliber ist schließlich der DÖW-Preisträger Dr. Dworczak, ein ehemaliger Vorsitzender (!) der Gruppe Revolutionärer Marxisten (GRM) und heutiger Grün-Bezirksrat. DÖW-Funktionäre sitzen schließlich in Führungspositionen des öffentlichen Lebens, wie der Jugendgerichtshofpräsident Jesionek, die ORF-Dokumentarfilmerin Helene Maimann (früher GRM), der Direktor des Staatsarchivs, Präsidenten von Gerichtshöfen sowie ein ehemaliger und der gegenwärtige Wiener Stadtschulratspräsident (Matzenauer und Scholz), weiters mehrere Direktoren der Diplomatischen Akademie und AK & ÖGB-Funktionäre. Besonders aufschlußreich sind die vom "Antifa-Handbuch" behaupteten personellen Verquickungen des DÖW mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), die von der Mitarbeiter- bis zur Vorstandsebene reichen: Von Meischmann, Morche, Meisel, Katz, Avshalom Hodik, Fein, Feingold, Jerzy Zweig, Lohrmann, Gelbard, Klamper, Davy, März (AK) bis zu prominenteren DÖWlern wie der Ex-SP-Abgeordneten Traxler (Tochter des Ex-ÖGB-Bildungschefs Eksl) und dem ehemaligen wie dem derzeitigen Kultusgemeindepräsidenten (Pick und Grosz) reicht die Liste des "who is who" von DÖW-Mitarbeitern und -Funktionären, die gleichzeitig der IKG angehören (sollen).

In der Antifa-Szene spielen auch außerhalb des DÖW vor allem Kultusgemeindemitglieder bzw. herkunftsmäßig Nahestehende wichtige Rollen wie etwa ÖGB-Anwalt Daniel Charim und André Heller sowie jene Menge "Grüner" aller politischen Ebenen von Christoph Chorherr über Van der Bellen (Emigrantensohn), Petrovic, Bezirksrätin Bettelheim, Ex-Bundesgeschäftsführer Floss (früher GRM), Ex–Abg. Christine Heindl, Hr. Jakubowicz ("G"–Leopoldsstadt) sowie die vierköpfige Ex-KP-Familie Margulies, heute "G"–Gemeinde- und Bezirksräte. Auch die "wissenschaftlichen" Haupt-Einwanderungspropagandisten und Antifaschisten Rainer Münz und Bernd Marin werden vom "Antifa-Handbuch" als Mitglieder der Kultusgemeindemitglieder vermutet.

Abschließend sei zum "Antifa-Handbuch" Kritisches angemerkt: Manche wertende Hinzufügung bei der Beschreibung von Personen und Organisationen hätte durchaus unterbleiben können, wenn man von mündigen Lesern ausgeht, die sich selbst ihr Urteil bilden können. Auch manche Recherchefehler dürften nicht passieren: So heißt die Frau des "Immobilienhändlers" Martin Engelberg nicht Elisabeth "Spira", sondern Danielle Spera (ORF, getraut in Israel). Aufgrund der Fülle der dargebotenen Daten war es dem Rezensenten aber nicht möglich, die inhaltliche Richtigkeit aller Informationen zu überprüfen und damit auch zu verantworten. In jedem Fall stellt das Handbuch aber eine wertvollen Denk- und Diskussionsanstoß für "kritische Geister" dar, auch wenn man manche darin enthaltenen Aussagen nicht teilt. Ein Bezug dieses Buches ist über den JF-Buchdienst möglich.


 
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