© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/00 14. Januar 2000

 
Meldungen

Gauck-Behörde: Stasi-Orden für Putin

BERLIN. Rußlands amtierender Präsident Wladimir Putin ist nach Informationen der Gauck-Behörde 1988 durch Stasi-Chef Erich Mielke mit der bronzenen Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee ausgezeichnet worden. Die Sächsische Zeitung berichtete unter Berufung auf Geheimdienstkreise, Putin habe von 1975 bis Ende der 70er Jahre für den KGB in Bonn gearbeitet. Offiziell war Putin dort für die sowjetische Nachrichtenagentur TASS. Nach seiner Ausweisung arbeitete er als KGB-Offizier in der DDR. Innerhalb des KGB galt Putin als "Anhänger von Perestroika und Glasnost". Ein früherer Dresdener Stasi-Offizier berichtete, Putin sei beim Werben für Gorbatschows Reformpolitik sogar mit den Abwehrleuten um Mielke "ins Gerangel" geraten.

 

Verfassungsschutz im Stasi-Sumpf verstrickt

BERLIN. Nachdem der Berliner Polizeidirektor Otto Dreksler von den Vorwürfen wegen angeblicher Scientology-Mitgliedschaft rehabilitiert worden ist, werden neue Verstrickungen des Berliner Verfassungsschutzes mit Mitarbeitern der Stasi bekannt. Der Sohn des Ex-Stasi Generals Wolfgang Schwanitz wurde vom Verfassungsschutz unter dem Decknamen "Herbert" ebenfalls auf Dreksler angesetzt. Bisher war nur bekannt, daß der Verfassungsschutz einen 76jährigen früheren Stasi-Mitarbeiter bereits als V-Mann in die Scientology eingeschleust hatte.

 

Leichterer Zugang zu Stasi-Akten gefordert

GERA. Ehemalige Bürgerrechtler haben auf einen Gedenkveranstaltung in Gera einen intensiveren Umgang mit den Stasi-Akten gefordert. Die Akten müßten noch freier zugänglich sein, verlangten sie. Anläßlich des 10. Jahrestages der Stasi-Besetzung in Gera hatten frühere Bürgerrechtler, Politiker und Wissenschaftler über die Folgen der friedlichen Revolution in der DDR diskutiert. An dem Seminar nahm auch der Liedermacher Wolf Biermann teil.

 

CSU: Europa soll sich geographisch abgrenzen

KREUTH. Die CSU hat nach den jüngsten Erweiterungsbeschlüssen der Europäischen Union eine geographische Abgrenzung Europas gefordert. CSU-Chef Edmund Stoiber sagte bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth, vor einem Beitritt der Türkei müßten die Grenzen Europas definiert werden. Ein Großteil des türkischen Staatsgebietes liege außerhalb des Kontinents.


 
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