© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/00 21. Januar 2000

 
Meldungen

Kanadische Regierung genehmigt Robbentöten

OTTAWA. Trotz anhaltend massiver Kritik aus dem In- und Ausland will Kanada die kommerzielle Robbenjagd im Jahr 2000 fortsetzen. Die Quote von 1999 – 275.000 Sattelrobben und 10.000 Klappmützen – will die Regierung auch für dieses Jahr beibehalten. Diese Ankündigung machte der kanadische Fischereiminister Herb Dhaliwal in Ottawa. "Diese Entscheidung, die Quote nicht zu senken, ist höchst bedauerlich. Sie wird für den Bestand böse Folgen haben: den weiteren Rückgang", beklagt Rick Smith vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW). "Alle wissenschaftlichen Beweise lassen keine Zweifel daran, daß das Abschlachten einen Tribut fordert, den die Geburtenrate nicht auszugleichen vermag", so der Meeresbiologe und Leiter von IFAW-Kanada. Nicht weniger als 22 kanadische Wissenschaftler, darunter elf aus Neufundland, dem Zentrum der kommerziellen Robbenjagd, hatten die Regierung letztes Jahr aufgefordert, die Quote drastisch zu senken.

 

Tierschützer kritisieren deutsche Taubenzüchter

DORTMUND. Anläßlich der Brieftaubenzüchtermesse 2000 in Dortmund haben der Bundesverband Tierschutz, der Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung und der Bundesverband der Tierversuchsgegner gegen "die mörderischen Wettflüge und die Tötungen von Tauben im Rahmen einer ‘Leistungsselektion’" protestiert. Ziel der Aktion war es, auf "tierquälerische Vorgänge" im Verband Deutscher Brieftaubenzüchter hinzuweisen sowie über den Zusammenhang zwischen Taubensport und Stadttaubenschwärmen aufzuklären. In Deutschland gibt es derzeit etwa 79.000 Brieftaubenzüchter, die ungefähr zehn Millionen Tauben halten. Die Zucht sogenannter "Siegertauben" erfolgt nach Erkenntnissen der Tierschützer durch rigorose "Selektion" der Nestlinge und Jungtauben. Die Verluste bei den Wettflügen betragen bis zu 30 Prozent. Das heißt, Hunderttausende von Tauben sterben jedes Jahr entweder an den Strapazen der Wettflüge oder stranden in unseren Städten. Die Tierschützer fordern deshalb eine Ursachen- statt Symptombekämpfung. Die Tieraussetzung durch Wettflüge und die damit verbundene Zuwanderung in den Städten müsse unterbunden werden, so die Forderung.


 
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