© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    05/00 28. Januar 2000

 
Nachrichten, Personen & Termine

Nachwachsende Rohstoffe

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hat ihren sechsten Jahresbericht vorgestellt. Er belegt anschaulich, wie es auch 1998/99 gelang, pflanzliche Rohstoffe verstärkt in industriellen Anwendungen zu etablieren: Ob biologisch abbaubare Schmierstoffe für Forstmaschinen, Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder Technologien zur Nutzung der Energie aus Biomasse, die Vorhaben der FNR decken ein breites Spektrum ab. Alle 59 mit Bundesmitteln geförderten neuen Vorhaben des letzten Geschäftsjahrs listet der Jahresbericht auf und geht auf ausgewählte Entwicklungen intensiver ein.

 

Tiermehl

Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) hat sich gegen ein generelles Verbot von Tiermehl für Futtermittel ausgesprochen. In Deutschland angewendete Verfahren böten die Garantie zur Herstellung sicherer und ernährungsphysiologisch hochwertiger Produkte. "Diese Futtermittel entsprechen den hygienischen Anforderungen, sind gesundheitlich unbedenklich und folgen dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft", sagte der Minister.

 

Gefährdete Haustierrassen

Nach Mitteilung der Welternährungsorganisation FAO verschwindet weltweit jede Woche eine Nutztierrasse für immer. Auch in Deutschland ist der Verlust der landwirtschaftlichen Vielfalt zu erkennen. Ausgestorben sind zum Beispiel das Kehlheimer Rind, die Rhönziege oder das Deutsche Weideschwein. Gerade noch in letzter Sekunde konnte das Rottaler Pferd im Jahr 1993 gerettet werden, berichtet die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Die Pferde, deren Vorfahren zu Tausenden das Tal des Flüßchens Rott bevölkerten, waren mittlerweile seltener als der Sibirische Tiger. Zwanzig Stuten und zwei Hengste waren die letzten Tiere dieser traditionellen bayerischen Pferderasse. Das Schwere Warmblutpferd leistete vor allem ab dem 19. Jahrhundert seine Dienste in der Armee, als Kutschpferd oder als Bauernpferd vor dem Pflug. Mittlerweile scheinen die Rettungsaktionen Erfolg zu haben, denn auf den Weiden einiger Enthusiasten tummeln sich wieder junge Rottaler Pferde. Um die Bemühungen um den Erhalt der Rottaler Pferde zu unterstützen, hat die GEH diese Pferderasse nun zur Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2000 ernannt.

 

SolarSchule

Die SolarSchule Berlin bietet für arbeitslose Handwerker eine Qualifizierungsmaßnahme im Bereich der Solartechnik. Wer Interesse an alternativer Energiegewinnung, Berufspraxis als Facharbeiter, Techniker oder Meister aus technischen Berufen hat und zur Zeit arbeitslos gemeldet ist, kann dort eine vom Arbeitsamt finanzierte Ausbildung als Fachkraft für Solartechnik absolvieren. Die Fortbildungsmaßnahme beginnt am 28. Februar und läuft bis 31. Dezember. Info: 0 30 / 75 70 23 10.

 

Brandanschlag

Vermutlich militante Tierschützer haben am vergangenen Sonntag einen leer stehenden Geflügelmaststall in Barchel (Landkreis Rotenburg/Wümmel) in Schutt und Asche gelegt. Nach Polizeiangaben entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 400.000 Mark. Die niedergebrannte Halle sollte in dieser Woche mit Geflügel besetzt werden.

 

Konrad-Lorenz-Preis

Der österreichische Humanökologe Peter Weish ist für seine Leistungen auf den Gebieten des Naturschutzes, der Umweltethik und der Technologiekritik mit dem Konrad-Lorenz-Preis ausgezeichnet worden. Dieser wichtigste Ökologiepreis der Alpenrepublik wird seit 1981 vom Umweltministerium verliehen. Bekannt wurde Weish zuletzt durch das von ihm mitinitiierte und von 1,2 Millionen Menschen unterschriebene Gentechnik-Volksbegehren.

 

Pelzmäntel

Mit fünfsprachigen Anti-Pelz-Plakaten werden Touristen derzeit in London empfangen. Auf den Plakaten der internationalen Tierschutzvereinigung PETA ("People for the Ethical Treatment of Animals") blickt ein Fuchs die Reisenden an. Darüber der Schriftzug: "Willkommen in London. Aber bitte lassen Sie Ihren Pelz zu Hause". Schon seit einigen Jahren werden in der englischen Hauptstadt kaum noch Pelze getragen. Wer auf der Straße, im Bus oder in der U-Bahn Pelz trägt, läuft Gefahr, angepöbelt zu werden. Ursprünglich sollte auf den Plakaten der Slogan "Pelzträgerinnen sind widerwärtig" stehen. Dies lehnten die Verkehrsbetriebe jedoch ab.


 
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