© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/00 04. Februar 2000

 
Frisch gepresst

Die Wachstumsmaschine. Franz Lehner und Friedrich Schmidt-Bleek zeigen in ihrer Studie "Die Wachstumsmaschine. Der ökonomische Charme der Ökologie" (Droemer Verlag, München 1999, 349 S., 44,90 Mark), daß wirtschaftlicher Profit, breiter Wohlstand, Arbeit für alle und eine ökologische Wirtschaft keine unvereinbaren Gegensätze sind: Die Zukunft liegt in einer radikalen Umsteuerung – weg von den Massenprodukten, hin zur industriellen Maßanfertigung und zu maximaler Kundenorientierung. Hoher Materialeinsatz wird ersetzt durch Know-how, Dienstleistungen ersetzen materielle Güter, neue Technologien und Materialien ermöglichen eine energie- und ressourcensparende Wirtschaftsweise. Die Autoren geben neue Impulse für Innovation, Wachstum und Beschäftigung.

Messianische Juden. Von vielen Juden wird Jesus als der verheißende Messias aus der jüdischen Tradition heraus entdeckt. Äußerungen des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, er lehne eine auf Bekehrung zielende Mission unter Juden ab, sind bei der Messianischen Bekenntnisgemeinschaft in Herzliya/Israel deshalb auf heftigen Widerspruch gestoßen. Seine Äußerungen stünden in eindeutigem Gegensatz zum Missionsbefehl Jesu Christi. Außerdem verliere kein Jude durch die Hinwendung zu Jesu seinen ursprünglichen Glauben, so die Auffassung messianischer Juden. Viel zum Verständnis der sich weltweit verbreitenden Judenchristen hat Ben Hoekendijk mit seinem Buch "So fanden wir den Messias" beigetragen. Jetzt hat Hoekendijk erneut persönliche Berichte von Juden zusammengestellt, die davon erzählen, wie sie durch Yeschua Hamaschiach (Jesus, den Messias) entscheidende Veränderungen in ihrem Leben erfahren haben: "Zwölf Juden finden den Messias. Wie Gott heute unter den Juden wirkt" (Hänssler Verlag, Holzgerlingen 1999, 224 S., 19,95 Mark).

Von Schlesien nach Westfalen. Alles andere als geradlinig verläuft das Leben von Siegfried Pohl, der in einem schlesischen Dorf nahe Glogau aufwächst. Die politische Entwicklung verhindert, daß er später, der Tradition entsprechend, den elterlichen Hof übernehmen kann. Schweren Herzens flüchtet die Familie 1945 in die Lausitz. Der Sohn sucht in Westfalen sein Glück, wird jedoch 1958 während eines Besuchs bei den Eltern von der Stasi gewaltsam festgehalten. Bis 1990 lebt er in der DDR. Seine Erinnerungen erschienen unter dem Titel "Der Zickzackweg. Von Schlesien bis Ostwestfalen" (Frieling, Berlin 1998, 126 S., 14,80 Mark).

Johannes Paul I. , der "33-Tage-Papst", hatte außerordentliche Hoffnungen geweckt. So war die Trauer nach seinem jähen Tod weltweit und das Entsetzen bei der Behauptung, der Papst sei vergiftet worden, groß. Der englische Journalist David A. Yallop sammelte alle Stimmen, die für einen Gifttod sprachen, und gab fünf Jahre später das Buch "Im Namen Gottes?" heraus. Trotz der vernichtenden Kritik erzielte das Buch einen Welterfolg. Viktor J. Willi, Italienkorrespondent zahlreicher Zeitungen, zeigt in seiner Erwiderung "Im Namen des Teufels?" (Christiana-Verlag, Stein am Rhein 2000, 222 Seiten, 26,80 Mark), wie wenig der Bestseller die Bezeichnung Dokumentarbericht verdient. Es gelingt ihm, Yallops Buch als Kriminalknüller mit vielen Halbwahrheiten, Unterstellungen und Verleumdungen zu entlarven.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen