© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/00 03. März 2000

 
Meldungen

Anbau-Verbot für Bt-Mais wird als Erfolg gewertet

BERLIN. Als "Riesenerfolg für den Umwelt- und Verbraucherschutz" wertete der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Entscheidung von Gesundheits-, Landwirtschafts- und Umweltministerium, die Vermarktung des Gentech-Mais "Windsor" der Firma Novartis zu verbieten. Ursprünglich wollte das dem Landwirtschaftsministerium untergeordnete Bundessortenamt im Februar über die Zulassung entscheiden. Mit dem Vermarktungsverbot war diese Zulassung hinfällig geworden.

 

Zoologische Gärten wollen Jungtiere einschläfern

BONN. Die aus geheimen Papieren bekanntgewordene Absicht deutscher Zoodirektoren, überzählige Jungtiere einzuschläfern, zeigt nach Ansicht des Tierschutzbundes nicht nur die "Perversität des Zoomanagements", sondern verstoße auch gegen das Tierschutzgesetz. Geradezu abstrus sei die Behauptung, man dürfe einem Tier nicht auf Dauer den Nachwuchs und dessen Aufzucht vorenthalten. Dies als neuere Erkenntnis der Verhaltensforschung darzustellen, sei mehr als dreist, so Tierschutzbundpräsident Wolfgang Apel. Eine dauerhafte operative Kastration werde bei vielen Haustieren seit langem als wirksame Eindämmung ungewollter Vermehrung praktiziert. Wie glaubwürdig die vermeintlichen Tierschutzargumente der Zoodirektoren seien, zeige der entlarvende Hinweis, daß den Zoos der "Absatzmarkt Zirkus" wegbreche, nachdem hier das Tierschutzgesetz eine höhere Meßlatte aufgehängt habe. Die bisher geheimgehaltene Strategie der Zoodirektoren habe mit Verantwortung für die Tiere nichts zu tun. Es gehe vielmehr darum, mittels Jungtieren im Frühjahr das Publikum anzulocken. Wenn diese dann herangewachsen seien, "gibt es keine Verwendung mehr für sie und nun sollen sie eingeschläfert werden", so Wolfgang Apel.

 

Moslemisches Opferfest ruft Protest hervor

STUTTGART. Aus Anlaß des bevorstehenden moslemischen Opferfestes "Kurban Bayrami" (arabisch "Id ul-Adha"), das auch von vielen Türken in Deutschland vom 16. bis 19. März begangen wird, hat die Tierschutzpartei in Baden-Württemberg für den 11. März zu einer Mahnwache in der Landeshauptstadt aufgerufen. Die Tierschützer weisen darauf hin, daß es zwar nach dem deutschen Tierschutzgesetz (§ 4 a) verboten sei, ein warmblütiges Tier ohne vorherige Betäubung zu schlachten, dennoch werde besonders während des Opferfestes illegal auch betäubungslos geschächtet.


 
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