© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/00 03. März 2000

 
Nachrichten, Personen & Termine

BUND

Als einer der größten deutschen Umweltverbände ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 1. März von Bonn nach Berlin gezogen. Der Strom für die Büros der Bundesgeschäftsstelle soll in Zukunft 100prozentig aus regenerativen Stromquellen erzeugt werden. Deshalb wird der BUND Kunde der Naturstrom AG Düsseldorf, die mit dem Grünen Strom Label ausgezeichnet wurde. Knapp 25 Jahre hatte der BUND seine Bundesgeschäftsstelle in Bonn. Im Berliner Büro werden etwa 40 hauptamtliche Mitarbeiter angestellt sein.

 

Kraft-Wärme-Kopplung

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE) hat eine aktualisierte Fassung ihrer Broschüre "Die ökologische Steuerreform. Vorteil für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen" herausgegeben. Die Broschüre informiert über die am 1. Januar 2000 in Kraft getretene zweite Stufe der ökologischen Steuerreform und dokumentiert die steuerlichen Vorteile beim Einsatz von Erdgas in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wie motorische Blockheizkraftwerke und Gasturbinen. Die Broschüre zeigt, daß sich die wirtschaftlichen Vorteile der gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme in erdgasbetriebenen KWK-Anlagen im Vergleich zur getrennten Erzeugung mit der zweiten Stufe der Reform weiter verbessert haben. Die Übersicht ist kostenlos erhältlich bei der ASUE, Postfach 25 47, 67613 Kaiserslautern.

 

Delphine

Mehrere Delphinarten drohen nach Erkenntnissen von Meeresbiologen in den nächsten Jahren auszusterben. An der Spitze der Liste steht der Chinesische Flußdelphin. Neuere Schätzungen gehen davon aus, daß es nur noch 30 Exemplare gibt, und diese etwa einen Meter großen Delphine innerhalb der nächsten zehn Jahre aussterben werden. Weitere Kandidaten sind der Indus-Delphin aus Pakistan, der Ganges-Delphin aus Indien, der Indische Schweinswal sowie die noch etwa 220 Großen Tümmler, die entlang der kroatischen Adria überlebt haben, berichtet die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD). Während die asiatischen Delphine vor allem durch die Zerstörung ihrer Lebensräume bedroht sind, werden andere Arten insbesondere durch die Fischerei dezimiert.

 

Ökologischer Landbau

Die in den Mitgliederverbänden der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) zusammengeschlossenen Landbaubetriebe bewirtschafteten zum Jahreswechsel 1999/2000 insgesamt 383.572 Hektar, berichtet das Blatt AGÖL-Info. Größter Mitgliedsverband ist Bioland mit 3.451 Betrieben und einer bewirtschafteten Fläche von 120.998 Hektar, gefolgt von Biopark (116.125 ha), Naturland (51.548 ha) und Demeter (49.227 ha).

 

Umweltzeichen

Die Herrschaft der Marken hat Konkurrenz bekommen. Seit etwa zwei Jahrzehnten bilden Umweltzeichen ("ecolabels") auf Produkten und in der Werbung eine völlig neue Spezies von Zeichen. Ihre Funktion besteht im wesentlichen darin, einen für den Verbraucher erkennbaren ökologischen Status am Produkt zu markieren. Von einem übersichtlichen Umweltzeichensystem kann allerdings keine Rede sein. In den nach Interessen aufgeteilten Umweltzeichen von Unternehmen, Verbänden und Nationen erscheint die Umwelt in Einheiten gegliedert, die manchmal entlang der internationalen Vertriebswege eines Unternehmens über den gesamten Globus reichen und ein anderes Mal an den Ländergrenzen enden. Eine umfangreiche, aber keineswegs vollständige Übersicht  bietet das Buch "Umweltzeichen global. Reflexionen über die Aufteilung der Umwelt" (96 Seiten, 20 Mark), das auf eine Ausstellung der Bauhaus-Universität Weimar zurückgeht und vom Bundesverband für Umweltberatung, Richard-Wagner-Str. 11-13, 28209 Bremen, vertrieben wird.

 

FCKW-Ersatzstoffe

Im Jahr 1998 haben bayerische Unternehmen insgesamt 3.565 Tonnen ozonschichtschädigende sowie klimawirksame Stoffe wie voll- oder teilhalogenierte Fluor- bzw. Fluorchlorkohlenwasserstoffe verwendet. Emissionsrelevant waren davon 3.204 Tonnen, während 361 Tonnen als Ausgangsstoff zu anderen Chemikalien verarbeitet wurden. Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamtes für Statistik ging das Ozonabbaupotential der emissionsrelevanten Stoffe um 13 Prozent zurück, was auf eine vermehrte Substitution von zum Beispiel FCKW durch weniger oder nicht ozonschichtschädigende Ersatzstoffe zurückzuführen ist.


 
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