© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/00 03. März 2000

 
Meldungen

EKD nimmt Stellung zu Genitalverstümmelung

HANNOVER. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wertet Genitalverstümmelung als schwerwiegenden und folgenschweren Eingriff in die Unversehrtheit des Körpers und der Psyche von Mädchen und Frauen. Sie sei nicht nur ein afrikanisches oder vorderasiatisches Problem, sondern werde auch bei ausländischen Mädchen in Deutschland vollzogen, schreibt Bischof Rolf Koppe im Vorwort der jetzt veröffentlichten Stellungnahme "Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen". Mit dem von einer Arbeitsgruppe des EKD-Kirchenamtes in Verbindung mit externen Expertinnen erarbeiteten Stellungnahme will die EKD bei den Kirchen in Deutschland Problembewußtsein für die auch in Deutschland strafbare Art der Menschenrechtsverletzung wecken.

 

Gewerkschaften sparen zunehmend an Personal

KÖLN. Verglichen mit der Maximalbesetzung im Jahr 1992, als 2.642 Arbeitnehmer beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Lohn und Brot standen, arbeitet dort heute ein halbes Tausend Beschäftigte weniger als früher. Zieht man die Mitarbeiter ab, die in die 1998 gegründete DGB-Rechtsschutz-GmbH ausgegliedert wurden, kommt der gewerkschaftliche Dachverband inzwischen nicht einmal mehr auf 1.000 Stellen. Die Industriegewerkschaft Metall tritt ebenfalls kürzer. Im Jahr 1991 beschäftigte sie 3.252 Mitarbeiter, heute sind es zehn Prozent weniger – obwohl inzwischen die Gewerkschaften Textil-Bekleidung sowie Holz und Kunststoff integriert wurden, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Auch die fünf Dienstleister-Gewerkschaften, die im Jahr 2001 zu "ver.di" fusionieren wollen, dürften ihr Beschäftigungs-Volumen von rund 4.500 Personen kaum halten. Denn Ziel der Vereinigung seien ja gerade Synergieeffekte durch eine Vermeidung von Doppelarbeit, so das IW.

 

Fragwürdige Vorteile von Mega-Fusionen

KIEL. Das Zusammenspiel von Globalisierung, Deregulierung und Konsolidierung hat zu einem starken Anschwellen der Fusionsaktivitäten in der zweiten Hälfte der 90er Jahre geführt. Unternehmen versuchen durch Zusammenschlüsse, den verschärften internationalen Wettbewerb besser zu meistern. Dabei setzen sie auf größere Marktmacht und Synergien. Wie eine Studie des Kieler Weltwirtschaftsinstituts (Jörn Kleinert/Henning Klodt, Megafusionen: Trends, Ursachen und Implikationen, Tübingen 2000) belegt, fallen aber gerade die Synergieeffekte weit geringer aus als allgemein angenommen. Nur für die Hälfte aller Unternehmen erhöhte sich der Gewinn nach einer Fusion.

 

Auch Positives muß der Schufa gemeldet werden

ERLANGEN. Banken, Sparkassen und alle anderen Mitglieder der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) sind verpflichtet, der Schufa "Positiv-Merkmale" ihrer Kreditnehmer ebenso deutlich und ebenso schnell zu melden wie deren "Negativ-Merkmale" (Kreditkündigung, Mahnbescheide u.a.m.). Darauf macht die Schutzgemeinschaft für Bankkunden in Erlangen aufmerksam. Wenn ein Schuldner vom Kreditgeber einen Mahnbescheid bekommt und gegen ihn Einspruch erhebt, dann muß das der Kreditgeber der Schufa ebenso deutlich und ebenso schnell melden wie etwa zuvor, daß gegen den Schuldner ein Mahnbescheid erwirkt wurde.


 
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