© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/00 17. März 2000

 
Frisch gepresst

Carl Schmitt. Wie seit langem bekannt, pflegte der Staatsrechtler spätestens seit dem Sommer 1932 enge Verbindungen zur Wehrmachtsabteilung, also zu jenem Kreis politischer Offiziere, die von General Schleicher mit der Ausarbeitung des gegen die NSDAP gerichteten "Staatsnotstandsplans" betraut war. Bislang unbekannte Dokumente aus dem Nachlaß erlauben jetzt eine wesentlich genauere Rekonstruktion der verfassungspolitischen Absichten und Aktivitäten Schmitts. In einem in letzter Minute formulierten Gutachten für die Regierung Schleicher entwarf Schmitt einen "Alternativplan", der geeignet gewesen wäre, Hitlers Ernennung zum Reichskanzler zu verhindern und einen verfassungskonformen Ausweg aus der Weimarer Staatskrise zu bahnen. Lutz Bertholds Schrift "Carl Schmitt und der Staatsnotstandsplan am Ende der Weimarer Republik" (Duncker & Humblot, Berlin 1999, 94 S., 68 Mark) macht nicht nur mit neuen historischen Quellen und ihrer verfassungsgeschichtlichen Bedeutung bekannt, sie räumt auch gründlich mit der Legende auf, Schmitt sei ein Wegbereiter der nationalsozialistischen Machtergreifung gewesen.

Demokratie und Diktatur. Wesentliche Faktoren, die in der Zeit zwischen den Weltkriegen die "Krise der Demokratie" verursachten, besaßen gemeineuropäischen Charakter. Hierzu gehörte vor allem die ideologisch begründete Ablehnung der parlamentarischen Demokratie durch den politischen Extremismus von links wie von rechts. Mit diesem spezifischen Aspekt der Zwischenkriegszeit setzt sich Andreas Wirsching in seiner Untersuchung "Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg?" (Oldenbourg, München 1998, 728 S., 148 Mark) auseinander, die sowohl die Weimarer Republik wie auch die späte französische Dritte Republik in den Blick nimmt.

Kirchenfest. Über Jahrhunderte hinweg waren die Heiligen der Kirchengeschichte unverzichtbare Leitbilder, an denen sich die Menschen im Alltag orientierten. Ihr überzeugendes Wirken zieht auch heute noch viele Menschen in den Bann. Alfred Läpple, namhafter Historiker und Religionspädagoge, stellt in seinem Band "Mit den Heiligen durch das Jahr. Das christliche Kalenderbuch der Namenstage und Kirchenfeste" (Ludwig Buchverlag, München 2000, 768 S., 39,90 Mark) über tausend mehr oder weniger bekannte Heilige vor.

Haushaltsplan. Ob Familie, alleinerziehende Mutter, Lehrling oder Student – eine realistische Haushaltsplanung kann helfen, daß die finanzielle Situation nicht aus den Fugen gerät. Wie ein privater Haushaltsplan aufgestellt wird, zeigt Frank Goykes "Klarkommen mit dem Einkommen" (Orelli Füssli, Zürich 2000, 208 S., 24,80 Mark): Angefangen von den festen Kosten bis hin zur "Schuldenfalle" werden alle möglichen Sachverhalte erläutert. Spartipps von A wie Auto bis Z wie Zeitung machen das Buch zu einer echten Überlebenshilfe.


 
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