© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/00 24. März 2000

 
Zitate

"Deutschland muß sich gehörig anstrengen, wenn es im Fach Diplomatie noch das Klassenziel erreichen will. Es wird noch einige Zeit dauern bis Deutschland den rechten Ton findet und lernt, seine sehr wichtige Rolle in Europa wahrzunehmen."

John C. Kornblum, amerikanischer Botschafter, im "Rheinischen Merkur", 17. März

 

 

"Das erste Mal in der Geschichte der Europäischen Gemeinschaft ist eine extrem rechte Partei in einer Regierung. Wenn man heute akzeptiert, daß die FPÖ in Wien an der Macht ist, dann muß man morgen akzeptieren, daß das auch woanders passiert. Die demokratische Rechte könnte dann versucht sein, eine Koalition mit Le Pen einzugehen. Und wie könnte man argumentieren, wenn morgen der Vlaamsblok in eine belgische Regierung einzieht?"

Louis Michel, belgischer Außenminister, in einem Interview in der Zeitschrift "profil" 11/00

 

 

"Spätestens eine friedlich verlaufene Mahnwache am Grab von Horst Wessel hat jedoch belegt, daß Rechtsextremisten im Vorfeld angemeldeter Demonstrationen keine Anhaltspunkte dafür liefern, daß aus der Versammlung heraus Straftaten begangen werden. Auch der Ablauf der Veranstaltung am 12. März belegt, daß die überwiegende Anzahl der Straftaten durch die linksextremistischen Autonomen und nicht durch Teilnehmer der NPD-Versammlung begangen worden sind. (…) Auch am 12. März ist der Protest von 800 gewaltbereiten Autonomen und 400 sonstigen Demonstranten gegen den NPD-Aufzug nicht nur ein Widerstand der Worte, sondern vor allem ein Widerstand der Steine- und Flaschenwürfe gewesen. Geht es gegen rechts, ist offenbar jeder Verstoß gegen die Rechtsordnung legitimiert."

Eckhart Werthebach, Berliner Innensenator, zur NPD-Demonstration in Berlin, in der "Welt" vom 18. März

 

 

"Die Zukunft Europas kann nur erfolgreich sein, wenn die Menschen ihre nationale identität und die regionalen Unterschiede in Europa wiedererkennen. Die Menschen wollen sich in Europa nicht verwaltet sondern repräsentiert fühlen. Die Bürger wollen das gemeinsame Europa als Ergänzung, nicht als Alternative zu ihrer Nation, ihrer Region, ihrer heimat, ihrer Stadt. Diese gewachsene Vielfalt darf nicht nivelliert werden. Gerade die Vielfalt macht Europa so fruchtbar und reich."

Edmund Stoiber, bayerischer Ministerprässident und CSU-Vorsitzender, in der "Epoche", Ausgabe 143

 

 

"Generalin sucht Sekretär. Merkel braucht einen loyalen Adjudanten, der keine zu starken eigenen Ambitionen hat. "Sie darf nicht sofort bei ihrer Nominierung einen General vorschlagen" warnt ein Spitzen-Schwarzer, "sonst sieht es so aus, als bräuchte sie Hilfe." Im Klartext: Merkel suct eine verläßliche, aber unmerkliche Stütze. Drei plausible Namen kursieren derzeit: Laurenz Meyer (...), Fraktionsvorsitzender im Düsseldorfer Landtag, Günter Oettinger, Meyers Kollege aus Baden-Württemberg (...), Ruprecht Polenz, MdB (...)"

Henning Krumrey im "Focus" vom 20. März 2000

 

 

"Unsere Wirklichkeit wird in zunehmendem Maße anonymisiert. Es wachsen menschliche Roboter heran, die lernen, Tasten zu bedienen, um Realität auf einem Bildschirm hinzukriegen. Diese Anonymisierung führt konsequent in die Drogen oder psychischen Störungen hinein."

Hinderk Emrich in der "B.Z." vom 21. März 2000


 
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