© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/00 31. März 2000

 
Meldungen

Italienische Bürgermeister gegen Österreich-Boykott

GRADO/LIGNANO. Der Bürgermeister von Grado – einem großen Badeort am Golf von Triest – hat massive Kritik an der Haltung Italiens gegenüber Österreich geübt. Er erklärte öffentlich, daß "Rom und Brüssel sagen können was sie wollen, wir in Grado bleiben Freunde von den Österreichern". Seiner Meinung nach würden die 14 EU-Staaten "mit ihren Angriffen gegen Österreich nur versuchen, von den eigenen Problemen abzulenken". Dieser Freundschaftsbekundung war eine Erklärung des Stadtrates der Nachbarstadt Lignano vorausgegangen, in der die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Österreichs verurteilt worden war.

 

Briten wollen Schleuser schärfer bestrafen

LONDON. Großbritannien will ab dem 3. April Schleuser, die Einwanderer illegal über die Grenze befördern, schärfer bestrafen. So drohen dem Fahrer oder dem Transportunternehmen aufgrund neuer Einwanderungsgesetze ein Bußgeld bis zu 2.000 Pfund (6.380 Mark) pro eingeschleustem Einwanderer, der entdeckt werde. Von dem Bußgeld sehen die britischen Einwanderungsbehörden nur dann ab, wenn "nachweislich ein Sicherheitssystem, das das Fahrzeug vor unerwünschten Eindringlingen schütze", vorhanden und aktiviert gewesen sei.

 

Ukraine schafft unter Druck Todesstrafe ab

KIEW. Die Ukraine schafft die Todesstrafe ab. Präsident Leonid Kutschma habe ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, teilte die Pressestelle des Präsidenten in Kiew dazu mit. Die Ukraine mußte die Abschaffung der Todesstrafe ankündigen, als sie 1995 dem Europarat beitrat. Dem Land war wiederholt mit Ausschluß gedroht worden, nachdem es eine bis zum Jahr 1998 gestellte Frist überschritten hatte. Als Höchststrafe soll künftig lebenslange Haft verhängt werden. Mehr als 400 Menschen wurden seit 1991in der Ukraine zum Tode verurteilt, die letzte Exekution wurde im März 1997 ausgeführt.


 
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