© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/00 31. März 2000

 
Nachrichten, Personen & Termine

Weltwasserforum beendet

Mit einer Erklärung der Umweltminister aus 115 Ländern endete Mitte vergangener Woche das Weltwasserforum in Den Haag. Darin wird der Zugang zu sauberem Wasser als fundamentales menschliches Bedürfnis ausgewiesen. Den Regierungen wird zwar eine wichtige Rolle beim Kampf gegen Wasserkrisen eingeräumt, sie sollen aber betroffene Organisationen in ein "integriertes Wasser-Management" einbeziehen – sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Den anwesenden Vertretern regierungsunabhängiger Gruppen war die Erklärung zu vage. Sie enthalte keine konkreten Ziele und Zeitvorgaben zur Umsetzung.

 

Greenpeace schließt Mine

25 Greenpeace-Aktivisten haben Mittwoch voriger Woche, dem internationalen Tag des Wassers, die rumänische Aurul-Goldmine in Baia Mare eigenmächtig geschlossen. Die Umweltorganisation fordert die endgültige Stillegung der Anlage, falls die Betreiber nicht umgehend auf das umweltschädliche Zyanidlaugen-Verfahren zur Goldgewinnung verzichten. In der rumänischen Goldmine war es am 30. Januar zu einer beispiellosen Umweltkatastrophe in Osteuropa gekommen.

 

Vegetarische Lebensmittel

Die Organisation für den ethischen Umgang mit Tieren, PETA, bittet um Unterstützung ihrer Kampagne zur Erweiterung des Angebotes vegetarischer Lebensmittel in Supermärkten. Adressen für Anschreiben an Lebesmittelketten sind bei genannter Organisation erhältlich. Info: 03 39 77 / 8 08-12.

 

Erbgutdaten

Die Leiter der größten amerikanischen und britischen Wissenschaftsorganisationen haben einen freien Zugang zu den Rohdaten des menschlichen Erbgutes für alle Forscher gefordert. Bruce Alberts von der "National Academy of Sciences" und Sir Aaron Klug, Präsident der Royal Society in London, unterstützten damit in der britischen Zeitschrift Nature entsprechende Forderungen von US-Präsident Bill Clinton sowie des britischen Premierministers Tony Blair. Die Wissenschaftler wenden sich gegen die Absicht der US-Firma Celera Genomics, von dieser Firma ermittelte Daten anderen Forschern nur gegen eine hohe Lizenzgebühr zu überlassen. Forscher des öffentlich finanzierten Human Genom Projekts werden ihre Daten dagegen kostenlos zur Verfügung stellen.

 

"Jagd ist nachhaltig"

Jagd und Angelfischerei beinhaltet im Sinne des deutschen Jagd- und Fischereigesetzes eine pflegliche und nachhaltige Nutzung der Natur. Diese Auffassung vertritt Bundesernährungsminister Karl-Heinz Funke (SPD) laut seinem Grußwort zum Katalog der Messe "Jagen und Fischen". Die Messe findet in München vom 5. bis 9. April 2000 statt.

 

Mehr Geflügelfleisch

Wie das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ende März mitteilte, stieg die Geflügelfleischerzeugung 1999 abermals an. Das Statistische Bundesamt nennt Zahlen, wonach 1999 gegenüber dem Vorjahr eine Steigung um 4,2 Prozentpunkten auf 709.700 Tonnen zu verzeichnen sei. 1991 betrug die Gefügelfleischmasse aus Deutschlands Betrieben noch 510.000 Tonnen Den größten Produktionszuwachs gab es beim Putenfleisch, so das Bundesernährungsministerium. Hiervon wurden 265.800 Tonnen erzeugt, 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr; 1991 waren es noch 142.500 Tonnen.

 

Hai in Fußgängerzone

Ein orange getünchter Tigerhai von drei Metern Länge wurde in einer Fußgängerzone der Innenstadt von Sydney aufgefunden, meldeten verschiedene Tageszeitungen vergangenen Donnerstag. Unter der Flosse fand sich angeblich die Notiz: "An McDonald's Farm schicken. Weniger muhen, mehr Milch." Experten vermuten hinter dem ominösen Fundus eine einheimische Künstlergruppe. Diese hatte bereits vor sechs Monaten eine tote blaue Kuh vor dem Museum of Contemporary Art in Sydney abgeladen.Tierschützer gehen hingegen davon aus, die Aktion artikuliere einen Protest gegen die haifeindliche Olympiapolitik der Stadtverwaltung, die aus Angst vor Haiattacken während der Olympischen Spiele im Sommer dieses Jahres sämtliche Haie im Umkreis der australischen Metropole vetreiben will – mit Haizäunen und Waffengewalt.

 


 
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