© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/00 14. April 2000

 
Meldungen

Dänische Volkspartei für Zuwanderungsstopp

KOPENHAGEN. Pia Kjærsgaard, Chefin der Dänischen Volkspartei (DF), sieht ihr Land von "der Globalisierung, der Europäisierung und der Multikulti-Gesellschaft" bedroht. Die DF will nicht, daß "Moslems ihre Kultur hierher bringen". Die etwa 20.000 Somalier im Königreich seien "ungebildet und nicht erzogen" und sollten daher "raus". Auch Iraner, Iraker und Libanesen seien "doch gar keine Flüchtlinge". "Ein Volk hat das Recht, sich seine Staatsbürger auszusuchen" und Dänemark brauche "einen totalen Einwanderungsstopp", so die gelernte Altenpflegerin im Magazin Profil. Die DF erreichte bei den letzten Wahlen 7,4 Prozent der Stimmen, momentan geben Umfragen ihr etwa 20 Prozent.

 

Kriminalität in China wächst weiter an

PEKING. 1999 wurden in China etwa 600.000 Personen wegen krimineller Delikte verurteilt, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. 1998 kamen zirka 21.000 Einwohner durch Mord ums Leben. Im selben Jahr wurden 2.701 Todesurteile gefällt. Gewalthochburgen sind die Millionenstädte fern der Küste, wo bewaffnete Banden aktiv sind. Ein Drittel der Gefangenen in China sind Jugendliche. Schätzungsweise 20 Millionen Menschen sind arbeitslos, etwa zwölf Millionen demnächst davon bedroht. Etwa 200 Millionen Wanderarbeiter ziehen auf der Suche nach Lohn und Brot durch das "Reich der Mitte".

 

Japan soll wieder selbstbewußter werden

TOKIO. Nach Ansicht von Shintaro Ishihara wird Japans Außenpolitik in "Washington oder Peking" gemacht, obwohl es Japan als "einziger farbiger Rasse gelungen ist, einen modernen Industriestaat aufzubauen". Dem Gouverneur von Tokio flößt China "am meisten Angst ein" und er hält es daher für wünschenswert, wenn das kommunistische Reich "in mehrere kleine Staaten zerbrechen würde". Um unabhängiger zu werden, sollte ein Teil der von Japan gehaltenen US-Staatsanleihen verkauft werden und "im Rahmen eigener Strategien" angelegt werden.

 

Washington beobachtet Österreich genau

WASHINGTON. "Wir haben weiterhin große Vorbehalte gegenüber Mr. Haider und der FPÖ und nehmen die Situation sehr ernst", meint der im US-Außenamt für Österreich, Deutschland und die Schweiz zuständige Jim Warlick. Cameron Munter vom National Security Council des Weißen Hauses verwies darauf, daß sich die Stellung der USA von der der EU-14 kaum unterscheide, aber: "Wir wollen nicht das österreichische Volk diskriminieren und isolieren, aber unsere Sorge bleibt". Positiv sei die "Aufarbeitung der Entschädigungszahlungen für Holocaust-Opfer" und die Sparbuch-Anonymität, die – auf internationalen Druck hin – abgeschafft werde.

 

"Wilde Ehe" in New Mexico weiter illegal

SANTA FÉ. Im 47. US-Bundesstaat New Mexico ist es unverheirateten Paaren auch im Jahre 2000 verboten, "Bett und Tisch zu teilen". Bei Zuwiderhandlung drohen in dem 1912 der Union beigetretenen Staat sechs Monate Gefängnis, so der § 30-10-2 des 1963 erlassenen Gesetzes.

 

Zwei US-Agenten in Rußland enttarnt

MOSKAU. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB verhaftete vergangene Woche wieder einmal einen amerikanischen Geschäftsmann und einen russischen Rüstungsexperten, die im Verdacht stehen, für die USA spioniert zu haben. Der US-Bürger sei früherer CIA-Mitarbeiter, sein russischer Informant habe in einer Moskauer Firma für Rüstungsforschung gearbeitet.


 
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