© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/00 12. Mai 2000

 
Zeitschriftenkritik: GralsWelt
Konturen am Horizont
Werner Olles

Gerade in unserer übertechnisierten und vielfach fehlorientierten Welt findet der Glaube an Wunder, an Heilsbringer und schrullige Außenseiter einen besonders fruchtbaren Boden. Die moderne Zeit ist für spirituelle Alternativen, neue Weltbilder und für jede Art von Mystizismen anfällig, weil viele Menschen zwischen Himmel und Erde mehr suchen und vermuten, als trockenes Schulwissen oder selbst religiöse Konfessionen ihnen anbieten können oder wollen. Fest steht allerdings auch, daß mit derlei Strömungen vielerorts das große Geschäft gemacht wird.

So ist es auch auf dem Markt esoterischer Zeitschriften, wo eine inzwischen fast unüberschaubare Titelzahl die interessierten und willigen Leser beeindruckt, aber oftmals auch irritiert. Hier möchte nun die viermal jährlich erscheinende GralsWelt – Zeitschrift für Geisteskultur und ganzheitliche Zusammenhänge vor allem jene Leser ansprechen, die längst nicht mehr zufrieden sind mit den allgemeinen Antworten auf existentielle Lebensfragen. Während der Begriff "Gral" den Blick aufwärts in geistige Höhen lenken soll, weist das Wort "Welt" auf das Bodenständige unserer Existenz im Hier und Jetzt hin. Die Kunde vom Gral birgt Verheißungen, die sich bereits in frühester Zeit zu einem Mythos verdichtet haben. Leider hat unser begrenztes Raum- und Zeitverständnis den zeitübergreifenden Sinn aller Sagen, Legenden und auch Dichtungen verdeckt, die sich mit dem Geheimnis des Grals befassen. Auch hier will die GralsWelt ansetzen und die Erinnerung an ein goldenes Zeitalter, das einmal wiederauferstehen soll, wecken und wachhalten.

Auf der Grundlage der Gralsbotschaft "Im Lichte der Wahrheit" von Abd-ru-shin, dem Hauptwerk im Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, zeigt die Zeitschrift ganzheitliche Zusammenhänge auf und entwickelt Lösungsansätze für viele Bereiche des Lebens. Religiös-Weltanschauliches zählt dabei ebenso zu ihren Themen wie Wissenschaftsbezogenes, kulturell Bedeutendes oder Gesundheitsorientiertes. Während viele bereits das Versinken einer langwährenden Menschheitsepoche, verbunden mit schmerzhaften Eingriffen und einem gewaltigen Werteverlust hautnah spüren, ist die GralsWelt bemüht, die wertvollen Seiten unseres Mensch-seins offenzulegen und mit einem erweiterten Weltbild, das seine Grenzen nicht in den Naturwissenschaften, der Philosophie, der Religion oder einer politischen Weltanschauung findet, zur Geisteskultur beizutragen.

Gleichzeitig mit den Auflösungs- und Zerfallserscheinungen der alten, sterbenden Gesellschaften werden jedoch am Horizont schon die ersten Konturen einer neuen Zeit sichtbar. Dieser zukunftsweisenden Sicht auf ein ganzheitliches Weltbild, in welchem Glaube und Wissenschaft sich sinnvoll ergänzen, fühlt die Zeitschrift sich verpflichtet. Werner Olles

Anschrift: Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Schuckertstr. 8, 71254 Ditzingen. Das Jahresabo kostet 40 Mark.


 
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