© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/00 26. Mai 2000

 
Meldungen

Studie: Wer Arbeit hat, der arbeitet auch viel

HALLE. In Sachsen-Anhalt arbeiten die Beschäftigten wöchentlich rund 43 Stunden. Dazu kommen viele Überstunden, die zu 30 Prozent nicht ausgeglichen werden. Die Altersteilzeit nutzen trotz Interesse nur wenige. Das ergab eine Studie zum Arbeitsmarkt, die unter dem Namen "Arbeitsmarktmonitor" von dem Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle-Leipzig erstellt wurde. Ein Viertel der Befragten gab an, daß sie Schwierigkeiten erwarteten und sich nicht trauten, die Bezahlung für Überstunden zu fordern.

 

DaimlerChrysler für EU-Beitritt Ungarns

STUTTGART. Die Daimler-Chrysler AG tritt für einen baldigen Beitritt Ungarns zur EU ein. Dies betonte Klaus Mangold, Vorstandsmitglied von Daimler-Chrysler und Vorstandsvorsitzender der Berliner Konzerntochter "debis", vergangenen Mittwoch bei der Eröffung der Konzernrepräsentanz in Budapest. Der Beitritt Ungarns müsse nun zügig und mit Nachdruck vorangetrieben werden. Ungarn gehöre bei der Ansiedlung internationaler Investoren zu den erfolgreichsten Reformländern der Region, erklärte Mangold, der auch Vorsitzender des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft ist.

 

Auch Privatrentner von Kürzungen betroffen

BERLIN. Mehrere Versicherungskonzerne haben die in Aussicht gestellten Überschußanteile bei privaten Rentenversicherungen gesenkt. Auch bereits laufende Renten wurden um bis zu 20 Prozent gekürzt, etwa 2,5 Millionen Versicherte sind betroffen. Ursachen sind die gestiegene Lebenserwartung – wie in der gesetzlichen Rentenversicherung auch – und das geringere Zinsniveau. Gekürzt wurde aber nur der Teil der Privatrente, der aus Überschußanteilen erwirtschaftet wurde. Die garantierte Rente dagegen bleibt unangetastet. Der Bund der Versicherten wirft den Versicherungen nun vor, die Kunden bewußt über das Risiko im unklaren gelassen zu haben. Die Vertreter hätten viele Kunden mit Rentenzusagen geködert, von denen sie wußten, daß sie nicht eingehalten werden können, sagt Versicherten-Sprecher Rudnik.

 

SPD will Kampfhunde langfristig ausrotten

MAGDEBURG. Bis zum Jahresende will die Regierung von Sachsen-Anhalt ihre Bürger besser vor Kampfhunden schützen. Dazu soll nicht nur Zucht und Handel von bestimmtenRassen, sondern auch deren Haltung verboten werden. Besonders gefährliche Rassen wie American Pitbull Terrier, American StaffordTerrier und Staffordshire Bullterrier sollten kastriert werden: "Ein Massenschlachten von gefährlichen Hunden strebe ich aber nicht an, vielmehr ein Aussterben", betonte Innenminister Püchel. Er erwarte, daß Tierheime verstärkt solche Hunde aufnehmen. Der SPD-Politiker will ferner einen "Hundeführerschein" einführen: Der Halter muß künftig seine "Zuverlässigkeit und Sachkunde" nachweisen. Die Kommunen sollen die Steuer für Kampfhunde um das Zehnfache höher ansetzen. Denkbar sei auch ein Leinen- und Maulkorbzwang. Auf Bundesebene sei die Einführung einer Haftpflichtversicherung für Hunde nötig, sagte der Minister.

 

Zahl der Woche

1.702 Menschen starben von Januar bis März bei Verkehrsunfällen in Deutschland – zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei insgesamt 567.000 Unfällen gab es 108.500 Verletzte. Am gefährlichsten ist Mecklenburg-Vorpommern. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Mitteilung vom 22.Mai 2000)


 
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