© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/00 09. Juni 2000

 
Zitate

"Wer sicherstellen will, daß Deutschland weiterhin Kriege führen und gewinnen kann, sollte 2002 unbedingt die Grünen unterstützen."

Bundeskanzler Gerhard Schröder im Editorial der "Denkpause", 6/99

 

 

"Wir brauchen mehr Leute, die uns nützen, und weniger, die uns ausnützen."

Günther Beckstein, bayrischer Innenminister, in der "Schweriner Volkszeitung" vom 5. Juni

 

 

"In der Slowakei klebt das Geld an den Bergen, es frißt sich immer tiefer in den Granitfels der Hohen Tatra. In den Schluchten irren Touristen aus Deutschland umher; ihre Hemdtaschen sind prall gefüllt ... Dazwischen slowakische Kellnerinnen und Kellner, behäbig, unfreundlich, schielend nach deutschem Geld, das sie mit der gleichen Intensität ersehnen, wie sie es aus Ressentiment verachten ... Alte Schilder mit alten deutschen Namen werden wieder angebracht: Deutschtum als Ware. Ostnostalgie verkauft sich gut. Auch kann man schöne Reiseberichte über den Osten schreiben. Mit verschlossenen Augen wird eine Vergangenheit imaginiert, ein Patchwork aus Cafehausromantik, Joseph Roth, Sanatorien, Wölfen, Trachten, längst vergessenen Kochrezepten und Preßburg statt Bratislava."

Nils Björn Schulz in der "Frankfurter Rundschau" vom 2. Juni

 

 

"Darum ist hierzulande nur vom zweiten Mittel, Menschenmangel zu beheben, die Rede, nämlich von Einwanderung. Sie ist in jedem Fall ein Seiteneinstieg in eine wohlausgebaute Solidargemeinschaft und somit eine heikle Angelegenheit für beide Seiten. Eine Einwanderung, die ein quantitatives Gegengewicht zur Alterung herstellt und sie sogar zurückdrängt, müßte ein Ausmaß haben, das alle Vorstellungen von friedlicher Arbeitsmigration sprengt.

... Wie die Ökologie die Ökonomie verändert hat, weil ein Wirtschaftshandeln, das die natürlichen Grundlagen der Produktion aufzehrt, sich selbst vernichtet, so wird die Demographie das politische Denken und Handeln verändern müssen. Die Politik weiß noch nicht, wie eine Gesellschaft am Leben zu erhalten ist, deren einzelne Mitglieder nicht mehr auf überlebende eigene Kinder angewiesen sind ...Wir haben also ein politökonomisches System, das seine Humansubstanz aufzehrt. Eigener Nachwuchs ist keine Existenzfrage mehr, sondern entspringt einer individualpsychologischen Neigung zur Elternschaft, deren eventuelles Unterbleiben mit kaum nennenswerten Sanktionen verbunden ist."

Prof. Dr. Josef Schmid,, Bevölkerungswissenschaftler, in der "FAZ" vom 31. Mai

 

 

"Der Ost-West-Gegensatz wird nicht verschwinden, aber er wird in der Stadt an Bedeutung verlieren. Durch die Anwesenheit der Regierung haben Ost-Berliner und West-Berliner endlich etwas, worüber sie gemeinsam meckern können. Die anderen – das sind jetzt die Bonner. Und wir sind die Berliner. Das verbindet denn doch."

Harald Martenstein im Journal "Der Jahrhundertschritt" 3/2000


 
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