© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/00 16. Juni 2000

 
Zitate

"Kämpfen Sie weiter!"

Margaret Thatcher zur österreichischen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner bei ihrem London-Besuch

 

 

"Die Strafexpedition ist gescheitert. Die Kreuzritter mit der Sanktionsfahne suchen den geordneten Rückzug. Rückzugspanik unter den EU-14 macht sich besonders unter den Linken breit, hat doch das unbedachte Sanktionsabenteuer genau das Gegenteil der Absicht erreicht und ihre politischen Gegner in Österreich gestärkt. Deshalb ist es besonders grotesk, wenn heute dem Opfer der Untat vorgeworfen wird, dem Täter beim Verlassen des Tatortes nicht ausreichend behilflich zu sein ’und keine Vorschläge zu unterbreiten‘. Vielleicht wollen sie demnächst noch Lösegeld! Die Ausgrenzer und Dialogverweigerer haben sich die Suppe eingebrockt. Die Ausgrenzer und Dialogverweigerer sollen sie auch auslöffeln ... Durch die ’Maßnahmen‘ haben ... die EU-Politiker wissentlich oder unwissentlich (dann ist es eine Stümperei) die Schleusen für eine beispiellose Anti-Österreich-Hetze geöffnet sowie Trittbrettfahrer und andere Dreckschleudern entfesselt."

Kurt Seinitz, Publizist, in der "Krone" vom 10. Juni

 

 

"Bajuk wurde 1943 in Slowenien geboren ... Bajuks Familie gehörte zu den slowenischen Heimwehren (Domobrancen oder auch Weißgardisten genannt), die gegen die kommunistischen Partisanen kämpften und zu diesem Zwecke auch mit den Deutschen kollaborierten. 11.000 von ihnen wurden zu Kriegsende als Verräter und Feinde des slowenischen Volkes hingerichtet, Zehntausende flohen nach Österreich und emigrierten später ... Von dort aus sah die heute 50.000 Personen starke Diaspora dem post-kommunistischen Treiben im Staate Slowenien bisher zornig zu. Nun hat einer von ihnen die Regierung übernommen. Domobrancen-Sprößling zu sein, ist auch heute in der slowenischen Republik keine gute Referenz."

Maritta Tkalec und Norbert Mappes-Niediek in der "Berliner Zeitung" vom 9. Juni zum neuen slowenischen Regierungschef Andrej Bajuk

 

 

"So beschäftigte zum Beispiel im Februar letzten Jahres der Tod eines jungen algerischen Asylbewerbers im brandenburgischen Guben über Wochen hinweg die Zeitungen und das Fernsehen ... Fast zur gleichen Zeit ereignete sich in Frankfurt ein Vorfall, bei dem auch junge Männer mit tödlichem Ausgang aneinander gerieten: Auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Griesheim kam es zu einer Rempelei zwischen zwei Gruppen junger Leute. Plötzlich blitzten Messer, am Ende war ein Vierundzwanzigjähriger tot, und mehrere seiner Freunde wurden zum Teil erheblich verletzt. Diese Bluttat lieferte den Medien mit ganz wenigen Ausnahmen nur Stoff für den Lokalteil ... Dabei ging es auch hier um Ausländer und Gewalt: Allerdings waren in Frankfurt die Täter Türken und die Opfer junge Deutsche auf dem Weg zu einer multikulturellen Karnevalsfeier der Universität."

Hans Seifert in der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 9. Juni


 
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