© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/00 30. Juni 2000

 
Meldungen

Bundesgesetz gegen Kampfhunde gefordert

BERLIN. Nach dem Tod eines sechsjährigen Jungen in Hamburg, der am Montag von zwei sogenannten Kampfhunden angefallen worden war, hat die CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld erneut eine bundesweit einheitliche Gesetzgebung für Kampfhunde gefordert. Diese sollte ein Verbot zur Züchtung und Kreuzung der gefährlichsten Kampfhunderassen enthalten. Außerdem sollten Besitzer solcher Hunde zunächst einen "Führerschein" ablegen. Kampfhunde dürften nur angeleint und mit Maulkorb ausgeführt werden, die Strafen bei Zuwiderhandlung müßten drastisch sein. Nach Angaben von Vera Lengsfeld wurden im vergangenen Jahr rund 35.000 Menschen von gefährlichen Hunden angefallen, jedes fünfte Opfer sei ein Kind gewesen.

 

Rot-Front gegen Anti-Drogenhandel-Antrag

MAGDEBURG. Zwei Wochen nach dem Mord an einemMosambikaner in Dessau hat ein CDU-Antrag im Magdeburger Landtag für einen Eklat gesorgt. Die CDU verlangte, den Rauschgifthandel durch Asylbewerber zu unterbinden. SPD und PDS warfen den Christdemokraten vor, "allgemeinen Haß und Fremdenfeindlichkeit" zu fördern. Mit dem Antrag würden zwei unterschiedliche Dinge miteinander verknüpft: "Drogenhandel sei strafbar, ein Asylantrag nicht". Die Fraktion der Freiheitlichen Deutschen Volkspartei (FDVP) schlug in einem Antrag vor, das Wort "Asylbewerber" zu streichen und die CDU-Vorlage auf die Forderung zu beschränken, Drogenhandel zu unterbinden. Beide Anträge wurden mit SPD/PDS-Mehrheit abgelehnt.

 

Springer Verlag will "Bayernkurier" kaufen

MÜNCHEN. Der Axel Springer Verlag will eventuell die CSU-Parteizeitung Bayernkurier kaufen. Wie das Münchner Nachrichtenmagazin Focus in dieser Woche berichtete, verhandelt Springer-Vizechef Claus Larras derzeit mit dem Chefredakteur der finanziell schwer angeschlagenen Wochenzeitung, Wilfried Scharnagl. Nach früheren Angaben von CSU-Generalsekretär Thomas Goppel beträgt das Defizit des Parteiorgans zwischen drei und vier Millionen jährlich. Hintergrund der geplanten Übernahme könnten Überlegungen im Hamburger Springer-Konzern sein, "ein gehobenes, konservatives Wochenblatt zu konzipieren". Erst kürzlich wurde in Medienkreisen darüber spekuliert, daß Springer sich den Rheinischen Merkur einverleiben könnte. Seit einem raschen Dementi sind diese Spekulationen wieder verstummt.


 
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