© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/00 30. Juni 2000

 
Meldungen

Haider wieder zu Besuch in Libyen

KLAGENFURT. Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat erneut Libyen besucht, um "vor Ort konkrete wirtschaftliche Kooperationen in die Wege zu leiten". Begleitet wurde der FPÖ-Politiker vom freiheitlichen Wirtschaftslandesrat Karl Pfeifenberger und von Experten für die Herstellung von Rohren. Durch einen "künstlichen Fluß" soll Wasser aus den Oasen zu den Küstengebieten gepumpt werden, um die Ballungszentren zu versorgen. "Wir werden die Möglichkeit einer Kooperation in Zusammenhang mit diesem grandiosen Projekt erkunden", so Haider. In der Delegation befanden sich auch Fachleute aus den Bereichen Tourismus, Investitionen sowie aus der Erdölbranche.

 

Russische Liberale setzen auf Einheit

MOSKAU. Nach jahrelanger Zersplitterung der Liberalen in Rußland haben die beiden größten Parteien, die Union Rechter Kräfte (SPS) und Jabloko vergangen Mittwoch in Moskau ihre Vereinigung erklärt. Bei allen Wahlen wollen die Partner mit einer Liste antreten, teilten die Vize-Parlamentspräsidenten Irina Chakamada (SPS) und Wladimir Lukin (Jabloko) mit. Die Fusion solle "in Rußland die gemeinsamen Grundwerte Zivilgesellschaft, Marktwirtschaft, Rechtsstaat stärken", andere Organisationen sollten sich anschließen. In der SPS hatten sich vor den Dumawahlen 1999 "junge Reformer" mit Ex-Premier Sergej Kirijenko (37) zusammengeschlossen. In der Duma mit 450 Abgeordneten hat die SPS 33 Sitze, Jabloko 21. Jabloko-Chef Grigori Jawlinski war bei den Präsidentenwahlen mit 5,8 Prozent Dritter geworden.

 

Ungarn will Burgenland nicht zurückfordern

WIEN. "Wir distanzieren uns von allen Forderungen nach einer Grenzrevision." erklärte die ungarische Botschafterin Etelka Barsi-Pataky in Wien. Zum 80. Jahrestag des Friedensvertrages von Trianon vom 4. Juni 1920, demzufolge Ungarn zwei Drittel seines Gebiets abtreten mußte, war es seitens István Csurkas "Partei der ungarischen Wahrheit und des Lebens" zu Gedenkveranstaltungen gekommen. In einer Sendung von "Magyar Rádió, Vasárnapi Ujság" brachte ein Anrufer auch das Burgenland, das mit der Ausnahme Ödenburgs Österreich zugesprochen worden war, aufs Tapet. Laut Transskript sagte der Radiohörer: "Wann werden wir übers Burgenland reden? Das haben wir auch Trianon zu verdanken. Keine einzige Ortstafel auf ungarisch ist dort zu finden. Kismarton ist jetzt Eisenstadt. Darüber wird tief geschwiegen."

 

"Schurkenstaaten" nur "besorgniserregend"

WASHINGTON. Die "Schurkenstaaten" sind aus dem Wortschatz des US-Außenamtes ververbannt. Staaten, die denTerrorismus fördern, über Massenvernichtungswaffen und die dazugehörigen Trägerraketen verfügen, sollen nun unter "besorgniserregend" firmieren, so US-Außenministerin Madeleine Albright im National Public Radio. Ihr Sprecher, Richard Boucher, ergänzte, der Begriff "rogue state" habe seinen Nutzen verloren. Zu den "rogue states" zählten seit Beginn der 90er Jahre Irak, Iran, Kuba, Libyen, Nordkorea und Sudan. Syrien blieb ausgenommen, weil es in den Nahost-Friedensprozeß eingebunden werden sollte.

 

Rot-China exekutiert uigurische Moslems

PEKING. In der chinesischen Nordwestregion Xinjiang wurden vergangene Woche fünf uigurische Moslems als Separatisten hingerichtet. Sie sollen für Terroranschläge und Morde verantwortlich gewesen sein. In der Vorwoche waren fünf Uiguren zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet worden; acht weitere wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt.


 
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