© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/00 30. Juni 2000

 
Meldungen

Das gute Gedächtnis kluger Mäuse

PRINCETON. Der an der Universität Princeton lehrende Biochemiker und Molekularbiologe Joe Z. Tsien stellt im Juliheft von Spektrum der Wissenschaft seine Forschungen zur Gedächtnisleistung von Mäusen vor, die im letzten Herbst auch außerhalb der Wissenschaftspresse für einiges Aufsehen sorgten. Tsien hatte durch Genmanipulation die Tiere so verändert, daß sie mehr als üblich von einer bestimmten Untereinheit eines Gehirnproteins herstellten. Diese Komponente ist eines der Bauteile für den NMDA-Rezeptor, der die kommunikativen Verbindungen zwischen zwei aktiven Nervenzellen stärkt. Wissenschaftler sehen in solchen Verstärkungen die mutmaßliche Grundlage für Lern- und Gedächtnisprozesse. Tsiens Nachweis, daß die manipulierten Mäuse schneller lernen und sich präziser erinnern, erklärt biologisch, warum Kinder in der Regel besser lernen als Erwachsene. Und Tsien könnte damit zur intensiveren Behandlung von altersbedingten Gedächtnisschwächen und Alzheimer-Symptomen beitragen.

 

Entschlüsselung des menschlichen Erbguts

LONDON. Zweieinhalb Monate nach den ersten Erfolgsmeldungen des US-Genforschers Craig Venter hat das öffentlich finanzierte Human-Genom-Projekt (HPG) nach eigenen Angaben 97 Prozent des menschlichen Erbgutes entschlüsselt. Vertreter dieses Zusammenschlußes zahlreicher Forschungsinstitute bezeichneten dies am Montag in London als eine der größten Leistungen der Menschheit. Die entschlüsselten Erbinformationen würden der ganzen Welt zugänglich gemacht, während Venter angekündigt hat, sich die Sequenzierung im Interesse seines Biotech-Unternehmens Celera Genomics patentieren lassen will. Aus Deutschland, das sich erst 1996 dem HPG-Projekt anschloß und den Forschungsetat hier schon wieder zurückfährt, waren wieder einmal vornehmlich warnende Stimmen zu hören. So ließ Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) stereotyp verlauten, daß es ein Patent auf das menschliche Erbgut nicht geben dürfe. Darin stimme sie mit ihrem französischen Kollegen Roger-Gerard Schwartzenberg überein.

 

Zum Informatik-Studium nach Danzig

BERLIN. "Promotions-und Studienmöglichkeiten – insbesondere IT-Technik – an der Technischen Universität Danzig" lautet das Thema eines Vortrages am 4. Juli in der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin, Luxemburger Str. 10, in Berlin-Wedding, Haus Gauß, Raum B025. Referenten sind Prof. Dr. Bartkowski (TU-Danzig) und Prof. Dr. Helmut Keutner (TFH-Berlin). Auskünfte: 030 / 45 04 23 41, Fax 030 / 45 04 20 13.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen