© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/00 14. Juli 2000

 
Meldungen

Ungarische Börse bietet große Chancen

BUDAPEST. Der angestrebte EU-Beitritt Ungarns beflügelt den dortigen Aktienmarkt. "Ungarn ist in der pole position, was den EU-Beitritt betrifft, und mit Sicherheit einer der interessantesten Märkte", sagt Peter Szopo, Analyst für Osteuropa bei der Creditanstalt Investmentbank (CAIB) in Wien. Die Fundamentaldaten weisen auf einen soliden Aufschwung hin. "Im ersten Quartal wuchs die ungarische Wirtschaft um sieben Prozent, für das Gesamtjahr erwarten wir fünf Prozent", sagt Laszló Bogár, Staatssekretär des ungarischen Kanzleiministers István Stumpf. Die Inflationsrate sank auf 9,5 Prozent und soll im nächsten Jahr bei fünf Prozent liegen. Wie sehr Ungarn bereits mit der EU verknüpft sei, zeige die Außenhandelsbilanz, erklärt Bogár: Der EU-Anteil betrug 1999 rund 75 Prozent. Damit dürfte Ungarn stark von der anziehenden Konjunktur in Westeuropa profitieren. Die Handelsplattform NEWEX für Mittelosteuropa-Aktien, die die Wiener und Frankfurter Börse im Herbst starten wollen, dürfte die Liquidität noch besser bündeln.

 

Japaner leben weltweit am gesündesten

GENF. Nach einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rangiert der Gesundheitsstandort Deutschland im weltweiten Vergleich auf Platz 22. Deutsche können mit 70,4 Jahren Gesundheit rechnen, Japaner dagegen mit 74,5. Am untersten Ende der Skala rangiert Sierra Leone, wo die Einwohner durchschnittlich nur 25,9 gesunde Jahre erleben. "Unter deutschen Männern ist die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergleichsweise hoch", sagte Alán López, Autor der Studie. Männer können in Deutschland mit 67,4 gesunden Jahren rechnen, Frauen mit 73,5. Frauen seien viel gesundheitsbewußter, meint die WHO. Während Frauen vor 100 Jahren nur zwei bis drei Jahre länger lebten als Männer, beträgt der Unterschied inzwischen sieben bis acht Jahre. Wie in den USA könnten in Deutschland auch große Diskrepanzen zwischen Einheimischen und Zugewanderten bestehen, die den Durchschnittswert beeinflussen, sagte López. So landeten die USA nur auf Platz 24, weil die Ärmsten wegen mangelnder Gesundheitsversorgung eine Lebenserwartung wie in Entwicklungsländern haben. Am längsten lebt es sich gesund in Japan (74,5 Jahre), gefolgt von Australien (73,2), Frankreich (73,1), Schweden (73), Spanien (72,8), Italien (72,7) und Griechenland (72,5). Die Autoren führen dies vor allem auf gesunde, fettarme Ernährung zurück.

 

Keine Schutzzone für bedrohte Wale

ADELAIDE. Beim 52. Jahrestreffen der Internationalen Walfangkommission (IWC) im australischen Adelaide ist ein Antrag von Australien und Neuseeland zur Einrichtung eines geschützten Bereichs für Wale abgelehnt worden. Vor allem die Walfangländer Norwegen und Japan hatten Front gegen den Plan gemacht: 18 Mitgliedsländer stimmten für den Vorschlag, elf votierten dagegen und vier enthielten sich. Das 12 Millionen Quadratkilometer große Schutzgebiet sollte sich in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Äquator und dem Südpazifik und in Ost-West-Richtung zwischen australischer Ostküste und dem Bereich zwischen den Pitcairn- und den Osterinseln erstrecken.

 

Zahl der Woche

7,3 Millionen Ausländer lebten 1998 in Deutschland, davon waren nur zwei Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 1972 lebten 3,5 Millionen Ausländer hier, davon waren 2,3 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

(Quelle: Der bayrische Innenminster Günter Beckstein (CSU) in der "Welt")


 
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