© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/00 14. Juli 2000

 
Neulich im Internet
Hoaxes
Erol Stern

Ich bin sicher, auch Euch sind sie schon einmal begegnet: Beim Abfragen Eurer E-Mail war die eine oder andere Viren-Warnung dabei. In der Regel enthalten diese E-Mails den Aufruf, den Inhalt an alle Freunde, Bekannten und Kollegen weiterzuleiten. Der größte Teil dieser Meldungen sind mittlerweile "Hoaxes", also kettenbriefartige Falschmeldungen. Praktisch jeder E-Mail-Nutzer kann Hoaxes ohne jegliche Programmierkenntnisse aufsetzen. Zumeist gibt der Initiator als Referenz irgendeine Behörde, Universität, namhafte Internet- und Computerfirmen oder Institute an. Erklärungen technischer Art erfolgen meist in englischem "Fachchinesisch", erweisen sich aber bei genauerem Hinsehen für technisch Involvierte als Nonsens. Spätestens seit dem Medienrummel um den "I love you"-Virus sind die meisten Anwender stark verunsichert. Fakt ist, daß eine reine Textnachricht keinerlei Gefahr für Soft- oder Hardware darstellen kann. Hängt jedoch eine Datei an einer E-Mail, so sollte man sie nur öffnen, wenn sie aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt, insbesondere, wenn der Anhang eine Batchdatei oder ein Programm ist (also auch die beliebten Flash-Filmchen). Kurios ist nun, daß die Falschmeldung quasi den eigentlichen "Virus" darstellt, da die Nachricht in Windeseile verbreitet wird und das entsprechende Datenaufkommen so manchen Server ausbremsen kann, warnt Euer Erol Stern


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen