© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/00 01. September 2000

 
Meldungen

Blitzkarriere: Döpfner neuer Springer-Chef

BERLIN. Neuer Chef des Axel Springer Verlages wird der erst 37jährige Mathias Döpfner. Er soll zum 1. Januar 2002 August Fischer (61) ablösen. Döpfner ist bisher Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt und im Springer-Vorstand für die Neuen Medien zuständig. Vorher hatte der bisherige stellvertretende Vorstandschef Claus Larass seinen Wechsel zur ProSiebenSAT.1 Media AG verkündet. Larass galt lange als Kronprinz im Verlag. Das Ressort Zeitungen im Springer-Vorstand, das er bislang innehatte, wird nun der designierte Vorstandschef Döpfner übernehmen. Dessen Amtszeit als Welt-Chefredakteur endet am 31. Oktober. Sein Nachfolger wird der 35 Jahre alte stellvertretende Chefredakteur Wolfram Weimer. Der 55jährige Larass soll in der Senderfamilie aus ProSieben, SAT.1, Kabel 1 und N24 das Ressort "Information, Nachrichten und politische Sendungen" übernehmen. Larass war Chefredakteur der Bild-Zeitung, ehe er 1998 in den Vorstand des Springer-Verlages aufstieg. Er galt als demontiert, seitdem Friede Springer den Internet-Vorstand Döpfner als Nachfolger favorisierte.

 

Bayreuther Festspiele beendet

BAYREUTH. Mit einer Aufführung des "Lohengrin" unter der musikalischen Leitung von Antonio Pappano sind am Montagabend in Bayreuth die 89. Richard Wagner-Festspiele zu Ende gegangen. Höhepunkt dieser Spielzeit war die mit Spannung erwartete Neuinszenierung des "Rings des Nibelungen" von Jürgen Flimm mit Giuseppe Sinopoli als Dirigent. Die 30 Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Dadurch wurde nach Angaben der Festspielleitung "das unverminderte internationale Interesse an den künstlerischen Leistungen der Bayreuther Festspiele eindrucksvoll bekräftigt". Die 90. Bayreuther Festspiele werden am 25. Juli 2001 mit den "Meistersingern" eröffnet. Nach Keith Warners "Lohengrin"-Inszenierung folgen wie in diesem Jahr "Der Ring des Nibelungen» sowie letztmals "Parsifal". Eine Neuinszenierung ist erst wieder für das Jahr 2002 vorgesehen. Die Kosten der Gesamtausstattung übernimmt der amerikanische Kunst-Mäzen Alberto Vilar. Zwischen ihm und der Festspielleitung müsse allerdings noch eine entsprechende Vereinbarung getroffen werden.

 

Staatsbibliothek erhält wertvolle Bücher zurück

BREMEN. Mehr als 11.000 Bücher, die während des Zweiten Weltkriegs aus der Bremer Staatsbibliothek ausgelagert wurden und nach 1945 in der damaligen Sowjetunion landeten, befinden sich wieder in der Hansestadt. Bürgermeister Henning Scherf und Vertreter der Staats- und Universitätsbibliothek nahmen 250 Kisten mit dem Kulturgut in Empfang, teilte die Hansestadt mit. Die wertvollen Bände waren von der Republik Armenien zurückgegeben worden. Zu den Buchbeständen, die zum größten Teil aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammten, gehörten auch großformatige und prächtig illustrierte naturwissenschaftliche und geographische Werke. Bis auf wenige Ausnahmen befänden sich alle Bücher in einem ausgezeichneten Zustand. Insgesamt 100.000 Bände der alten Staatsbibliothek waren ab 1942 als Schutz vor alliierten Bombenangriffen in das Bergwerk Wintershall bei Bernburg/Saale ausgelagert worden. Nach Kriegsende wurden sie in der Sowjetunion auf verschiedene Republiken verteilt. Mit der Rückführung der Bücher aus Armenien hat Bremen bisher rund ein Viertel seiner ausgelagerten Bestände zurückerhalten.

 

"Man ist mit sich allein. Mit den anderen zusammen sind es die meisten auch ohne sich."

Ernst Bloch: Spuren, 1930


 
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