Der "Vater von Entenhausen", der amerikanische Comic-Zeichner Carl Barks, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Der Mann, der die Comic-Ente Donald Duck weltberühmt machte, erlag am vergangenen Freitag zu Hause im Süden des US-Bundesstaats Oregon einer langen Krankheit. Wegen einer Sehschwäche hatte Barks das Zeichnen seit geraumer Zeit aufgegeben.

In rund 500 Geschichten mit mehr als 35.000 Zeichnungen auf mehr als 6.300 Seiten schilderte Barks die Abenteuer Donalds, seiner Neffen Tick, Trick und Track, seines geizigen Onkels Dagobert und der Panzerknacker-Bande in Entenhausen.

Am 27. März 1901 in der Nähe von Merrill in Oregon geboren und in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, hielt sich Barks über Jahre mit verschiedensten Jobs über Wasser und heuerte erst 1935 als Zeichner bei den Walt-Disney-Filmstudios an. Sieben Jahre lang arbeitete er an Trickfilmen mit, in denen Donald Duck der eigentlichen Hauptfigur Mickymaus allmählich den Rang streitig machte. 1942 verließ der eigenbrötlerische Barks das Studio und zog sich auf eine Farm zurück. Doch bereits 1944 kehrte er zu Disney zurück, um die ersten Donald-Duck-Comics zu entwerfen. Neben den Zeichnungen kümmerte er sich nun auch um die Texte.

War der ursprünglich von Walt Disney erfundene Donald in den ersten Trickfilmen noch eine faule, hitzköpfige Ente gewesen, die nur unverständliches Zeug quakte, so machte Barks aus ihm eine Comic-Figur mit Persönlichkeit und richtiger Sprache. Um den liebenswerten Verlierertypen Donald herum erfand Barks dann weitere Figuren: seine Freundin Daisy, um die er mit seinem ewigen Rivalen Gustav Gans wetteifert, und den genialen Erfinder Daniel Düsentrieb.

Die Welt von Entenhausen verließ Barks 1966, als er sich vom Disney-Konzern trennte. Danach arbeitete Barks als Maler und verewigte die Ducks auf 122 Ölbildern, die heute als wertvolle Sammlerstücke gelten.