© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/00 22. September 2000

 
Meldungen

Wartburg gehört jetzt zum Weltkulturerbe

EISENACH. Die Wartburg in Eisenach gehört jetzt offiziell zum Weltkulturerbe. Sie wurde vergangenen Freitag in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Der Präsident der Deutschen Unesco-Kommission, Klaus Hüfner, überreichte die begehrte Urkunde an Thüringens Kultusministerin Dagmar Schipanski. Die Unesco hatte die Wartburg Ende 1999 als erste Burganlage Deutschlands und "hervorragendes Denkmal der feudalen Epoche in Mitteleuropa" in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Damit verfügt Deutschland über 22 Denkmäler auf der Liste. Die sagenumwobene Wartburg ist eine der bekanntesten Burgen Deutschlands. Die über 925 Jahre alte Grenzfeste zwischen Thüringen und Hessen gilt als eines der Symbole deutscher Einheit und Verständigung. Jährlich besichtigen rund eine halbe Million Besucher die Burg.

 

Rechtschreibprogramm mit "Nazijargon"

BONN. In einem offenen Brief an Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat der Bonner Journalist Siegfried Pater das Rechtschreibprogramm in "Word für Windows" als "rechtslastig" kritisiert. Der Begriff "Rassismus" komme nicht vor, aber das Wort "Führergeburtstag", heißt es in dem vergangene Woche veröffentlichten Schreiben. Das Programm akzeptiere "eine Vielzahl von rassistischen Worten und Vokabeln aus dem Nazijargon", bemängelt Pater. "Wichtige Namen und Begrifflichkeiten aus dem Sprachgebrauch toleranter, demokratischer Menschen" seien dem Programm nicht bekannt und würden als falsch markiert. Hitler sei dem Programm geläufig, Gandhi und Stauffenberg nicht. Pater fordert Schily auf, "dieser subtilen Form der Beeinflussung entschieden entgegenzutreten".

 

Katholische Kirche warnt vor rot-roter Schulpolitik

MAGDEBURG. Die katholische Kirche hat die Schulpolitik der PDS-gestützten SPD-Landesregierung von Sachsen-Anhalt kritisiert. Mit der Einführung einer "Grundschule mit festen Öffnungszeiten" demontiere das Land die Institution Familie, sagte Bildungsexperte Gotzhein vom Bistum Magdeburg. Die damit verbundene Pflicht auf längere Anwesenheit der Kinder in der Schule schränke das in der Verfassung verbriefte Elternrecht auf Erziehung erheblich ein. Ab 2001 sollen landesweit die Kinder der Klassen eins bis vier täglich von 7.30 Uhr bis 13 Uhr unterrichtet werden, um "allen Eltern die Kombination von Beruf und Erziehung zu erleichtern". Die Kirche argumentiert, vor allem die Erstkläßler seien durch die lange Unterrichtsdauer psychisch überfordert und damit in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefährdet. Außerdem sei die Familie "erster Ort einer wertorientierten Erziehung".

 

61 Prozent wünschen die alte Rechtschreibung

ALLENSBACH. Mit 13 Prozent haben sich bislang nur wenige Bundesbürger auf die neue Rechtschreibung eingestellt. Das geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor. 15 Prozent der Befragten gaben zwar an, sich in absehbarer Zeit auf die reformierte Schreibweise umstellen zu wollen. Die große Mehrheit der Deutschen – nämlich 64 Prozent – sieht allerdings keinen Grund, ihre Rechtschreibung umzustellen. 61 Prozent der Befragten plädieren sogar dafür, "zur alten Rechtschreibung zurückzukehren".


 
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