© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    41/00 06. Oktober 2000

 
Meldungen

Kurt Masur erhält Friedenspreis

GOTHA. Der Dirigent Kurt Masur wird für sein Engagement bei der friedlichen Revolution 1989 in der DDR mit dem "Friedenstein" ausgezeichnet. Als damaliger Dirigent des Gewandhausorchesters habe Masur im Herbst 1989 in Leipzig "mit unerschrockenem Mut und Zivilcourage seine Stimme erhoben und aktiv Gefahren für viele Menschen abgewendet und so den gewaltlosen Weg zu Freiheit und Demokratie in einem wiedervereinigten Deutschland geebnet", teilte die Gothaer Kulturstiftung mit. Masur leitete von 1970 bis 1996 das Gewandhausorchester und führte es zu internationalem Ruhm. Bisher steht noch nicht fest, wann der heutige Chef der New Yorker Philharmoniker die Auszeichnung entgegennimmt. Mit dem "Friedenstein" werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für Demokratie, Werte, Frieden und Menschenrechte einsetzen. Der nach dem Gothaer Schloß Friedenstein benannte Preis wird in diesem Jahr anläßlich des zehnten Jahrestages der deutschen Einheit verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Mark dotiert.

Goethes gesammelte Briefe im Internet

WEIMAR. In einer Datenbank hat das Goethe- und Schiller-Archiv Weimar jetzt die 15.000 in alle Welt zerstreuten Briefe Johann Wolfgang Goethes wieder zusammengeführt. Das erste elektronische Gesamtverzeichnis mit detaillierten Informationen zu den Handschriften und Drucken sämtlicher Goethe-Briefe ist über das Internet frei zugänglich, wie die Stiftung Weimarer Klassik mitteilte. Das Verzeichnis enthält auch 300 bislang unveröffentlichte Briefe des Dichters. Es wurde seit 1995 mit Unterstützung der deutschen Forschungsgemeinschaft zusammengestellt. Bei der Suche nach originalen Goethe-Briefen wurden nach Angaben der Stiftung mehr als 200 Fundorte in Europa, Nord- und Südamerika und Asien ermittelt (Internet-Adresse: http.ora-web.weimar-klassik.deswk-dbdb_goe.html  ).

Theodor-Wolff-Preis verliehen

DÜSSELDORF. Die FAZ-Autorin Franziska Augstein ist mit dem Theodor-Wolff-Preis des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Essayistischer Journalismus" erhielt sie den Preis für ihre "sprachlich brillante" Analyse des politischen Selbstverständnisses von Martin Walser ("Kauere dich, daß du nicht treffbar bist"). Die renommierte Auszeichnungen werden jährlich vom BDZV vergeben für Beiträge, "die ein bedeutsames Thema behandeln oder wegen ihres Neuigkeitsgehalts und der Art der Präsentation für einen wachen Journalismus beispielhaft erscheinen". In der Sparte "Allgemeines" gingen Preise an Evelyn Roll (Süddeutsche Zeitung), Ullrich Fichtner (Frankfurter Rundschau) und Jutta Voigt (Die Woche). Den Sonderpreis für sein Lebenswerk erhielt der langjährige Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Roderich Reifenrath. Der Preis ist nach dem früheren Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff (1868–1943), benannt.


 
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