© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/00 20. Oktober 2000

 
Neulich im Internet
Automatismus
Erol Stern

Liegt es an den kälteren Nächten und längeren Wintern, daß so viele innovative Ideen aus dem hohen Norden kommen? Die größere Verbreitung von Mobiltelefonen in Skandinavien ist nur ein Beispiel dafür. Und deren Nutzung, denn "dort oben" sind z.B. Warenautomaten, die per Handy bezahlt werden, längst aus dem Versuchsstadium und finden immer mehr Akzeptanz.

Internet-Seiten schießen auch in Deutschland wie Pilze aus dem Boden, jedoch ist diese hohe Kunst für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Otto Normalverbraucher hat da noch Berührungsängste oder schlichtweg keine Zeit, sich in die Materie einzuarbeiten (ich spreche aus Erfahrung!). Das muß sich auch der Finne Larri Helminen gedacht haben, jedenfalls sind seit kurzer Zeit erste Geräte von ihm im Umlauf, die das Gestalten einer eigenen Internetseite nach dem Vorbild der seit Jahr und Tag bekannten Visitenkartenautomaten ermöglichen. Das Prinzip ist ganz einfach: Ich werfe Geld ein und kann mir unter den vorgegebenen Layoutvorlagen eine aussuchen. Diese wird dann von mir mit Text gefüllt und automatisch ins Netz gestellt. Ein kleines Gimmick am Rande stellt die eingebaute Digitalkamera dar, auf der ich meine Homepage mit meinem begeisterten Konterfei versehen kann. Zu guter letzt bekomme ich noch einen kleinen Zettel ausgedruckt, auf dem sich meine URL befindet, damit man die Seite auch wiederfindet und die Adresse an Freunde und Familie weitergeben kann. Ein solcher Automat kostet ca. 20.000 Mark und könnte auch bei uns die Internetseite für jedermann und -frau bedeuten. "Lasse reinböng", meint Euer EROL STERN


 
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