© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/00 17. November 2000

 
Meldungen

Nur 18 Prozent der Briten für den Euro

LONDON. Sieben von zehn Briten haben sich bei einer Umfrage des Instituts ICM gegen die Übernahme des Euro ausgesprochen. Nach den vergangene Woche in The Guardian veröffentlichten Ergebnissen unterstützten nur noch 18 Prozent der Briten die Abschaffung des Pfundes. Dies ist ein neues Rekordtief und gilt als Rückschlag für die Regierung von Tony Blair, die eine Einführung des Euro für die nächste Legislaturperiode plant. Der Anteil der Euro-Gegner stieg seit März 1998 um mehr als 20 Prozent. Damals lag ihr Anteil bei 48 Prozent. Die Umfrage bestätigt Ergebnisse anderer Institute vom Juni, bei denen sich mit 20 Prozent Befürwortern eine ähnliche Tendenz abzeichnete. Vor drei Wochen sorgte Blair für Aufregung mit seiner Aussage, auch er würde sich derzeit bei einer Meinungsumfrage gegen einen Beitritt zur Euro-Zone aussprechen.

 

Großer Zuwachs an Besuchern in der Mark

POTSDAM. Das brandenburgische Landesamt für Statistik hat für dieses Jahr einen großen Zuwachs an Touristen festgestellt. Trotz negativer Schlagzeilen und der oft gemachten Äußerung, ausländische Touristen würden Brandenburg wegen fremdenfeindlicher Übergriffe meiden, stieg der Anteil der Brandenburg besuchenden Ausländer um 34,5 Prozent. Mehr als ein Drittel der zwei Millionen Touristen kamen bis September aus dem Ausland in die Mark, der größte Teil aus Holland und Polen.

 

Ohne Atomkraft nur "neidische Impotenzler"

PRAG. Der tschechische Premier Milos Zeman hat die Kampagne gegen das südböhmische Atomkraftwerk Temelín scharf kritisiert. Auf einer Wahlkundgebung sagte der Sozialdemokrat: "Viele neidische Impotente können nur kritisieren, weil sie nichts anderes können. Und es ist einerlei, ob es die Österreicher sind, die selbst nicht imstande waren, ihr Atomkraftwerk in Betrieb zu nehmen und jetzt uns um Temelín beneiden, oder ob es Inländer sind, die selbst nichts organisieren können". Der 56jährige Parteichef verteidigte in seiner Rede den sozialdemokratischen Kandidaten von Chrudim, Miroslav Slouf, und warf den Medien vor, eine Kampagne zu führen. Slouf wird wegen seiner umstrittenen Aktivitäten in der Wirtschaft und wegen seiner vormaligen Karriere in der KP kritisiert.

 

Alte Wälder nehmen kaum Industrie-CO2 auf

WASHINGTON. Laut einer US-Studie – nachzulesen in Science – nehmen nur neue Wälder größere Mengen an CO2 aus der Luft auf. Die erhöhte Aufnahme durch bereits bestehende Wälder spiele nur eine geringe Rolle. Wissenschaftler um John Caspersen von der Princeton University in New Jersey ermittelten an der US-Ostküste, daß die Wachstumsförderung durch CO2-"Dünger" aus der Luft nur mit maximal 4,4 Prozent an den "Kohlenstoffsenken" beteiligt sind. Dieser Düngeeffekt war Diskussionspunkt im Vorfeld der Klimakonferenz in Den Haag. Es gab Vorschläge, auch dieses Wachstum gegen den CO2-Ausstoß der Länder aufzurechnen, so daß sich ihre Reduktionsverpflichtungen aus dem Klimaschutzprotokoll von Kyoto automatisch auch durch das Wachstum der Wälder erfüllen würden. Zur CO2-Reduzierung sind aber Aufforstungen nötig.

 

Zahl der Woche

79 Prozent der Deutschen haben ihre Meinung über Österreich nicht geändert – trotz der EU-14-Sanktionen. Elf Prozent haben jetzt ein schlechteres Bild, vier Prozent sogar ein besseres. Zwölf Prozent änderten wegen der FPÖ ihre Urlaubspläne.

(Quelle: Forsa-Umfrage für die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik)


 
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