© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/00 01. Dezember 2000

 
Zitate

"Wer in dieses (politische) Metier wechselt, muß wissen, daß von allen Seiten nach Kleinigkeiten gesucht wird, wo unsereins dann ausrutschen soll. Plötzlich wird es wichtig, ob die Schuhe geputzt sind, ob die Frisur paßt – ein bißchen lächerlich, finde ich. Als Politikerin gibt man seine persönliche Freiheit eben weitgehend auf."

Monika Forstinger, frischgebackene österreichische Infrastrukturministerin, im Interview in der "Kronen-Zeitung" vom 19. November

 

 

"Da ist man jahrelang bemüht, dem Land zu gutem Ansehen und internationaler Geltung zu verhelfen, und dann kommt so ein Kerl daher und macht mit seinen dummen Sprüchen alles zunichte. Ich bin traurig, daß man wegen dieser einen Figur so auf Österreich eingedroschen hat."

Arnold Schwarzenegger, in Amerika lebender Schauspieler mit österreichischer Herkunft, im "Neuen Deutschland" vom 23. November

 

 

"(Der Deutsche Gewerkschaftsbund) hat zum Beispiel völlig ignoriert, daß wir in den letzten 14 Jahren über zehn Millionen Ausländer aufgenommen haben, bei denen der Anteil sozial Schwächerer strukturell höher ist."

Hans-Olaf Henkel, Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), im Interview im "Rheinischen Merkur" vom 24. November

 

 

"Links kennt keine Grenzen. Ob du kochst wie Biolek oder Menschen entführst wie Markus Wolf: Hauptsache, die fünf Buchstaben zieren dein Button. Während Rechts das politische Todesurteil bedeutet, ist Links das ’Sesam-öffne-dich’ ins Reich der Guten, weshalb besonders Unsichere das Wörtchen wie eine Grubenlampe vor sich hertragen ... Wer links ist, braucht kein Schamgefühl, keinen menschlichen Anstand, kein Geschichtswissen: Er befindet sich a priori auf der Seite der Guten. Und nur auf dieses eine Wort reagiert der Reflex: Du kannst einen Linken einen Lügner, Raffke, Menschfeind nennen, es wird ihn kalt lassen. Selbst ’Kinderschänder’ dürfte an ihm abperlen wie Regen am Ostfriesennerz. Doch nennst du ihn einen Rechten, dann geht er hoch wie ein Rakete."

Freya Klier, Autorin und Dokumentarfilmerin, im Novemberheft der Zeitschrift "Mut"

 

 

"Ich war 1990 erstaunt, als ich bei den Demonstrationen in Dresden ein Meer von schwarz-rot-goldenen Fahnen gesehen habe – so viele wie bei keiner Veranstaltung in der alten Bundesrepublik ... Das Wissen über Höhen und Tiefen unserer gemeinsamen Geschichte und ein ruhiges, gelassenes Selbstbewußtsein im Kreise unserer Nachbarn ist wichtig, damit unser Volk und unsere Jugend nicht wieder auf Irrwegen landen. Nicht zuletzt deshalb ist ein vernünftiger Patriotismus notwendig, weil eine gefestigte nationale Identität unsere Gesellschaft widerstandsfähiger macht gegen die Gefahren des Extremismus."

Edmund Stoiber, bayerischer Ministerpräsident, im Heft 4/2000 der Vierteljahresschrift "Epoche"


 
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