© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/00 08. Dezember 2000

 
Meldungen

Junge Liberale wollen Sterbehilfe legalisieren

BERLIN. Die Jungen Liberalen (JuLis) begrüßen den Schritt des niederländischen Parlaments, die aktive Sterbehilfe und den Freitod zu legalisieren. Daniel Bahr, Bundesvorsitzender der FDP-Jugend, erklärte dazu: "Die Entscheidung war mutig und längst fällig. Eine seit Jahren existierende Praxis wird nun endlich aus der gesetzlichen Grauzone befreit." Die JuLis fordern nun die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe auch in Deutschland, denn "die Selbstbestimmtheit des Menschen über den Zeitpunkt und die Art seines Todes darf der Staat nicht verbieten". "Betroffene müssen schnellstmöglich entkriminalisiert werden", so Bahr weiter, "auch Deutschland muß dieses Thema endlich enttabuisieren".

 

"Döner-Bomber" war kein NPD-Funktionär

EISENACH. Der im August verübte Anschlag auf einen türkischen Döner-Imbiß im thüringischen Eisenach ist aufgeklärt. Die Mühlhäuser Staatsanwaltschaft erhob jetzt Anklage gegen einen 16jährigen. Er soll am 10. August gegen ein Uhr eine selbstgebastelte Sprengkapsel an der Tür der Imbißbude angebracht und gezündet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sitzt der Beschuldigte bereits seit einigen Wochen in Untersuchungshaft. Er bestreite die Vorwürfe. Die Hauptverhandlung gegen den Jugendlichen werde voraussichtlich noch in diesem Jahr vor einem Jugendschöffengericht in Eisenach erhoben. Der Verdacht der Ermittler hatte sich zunächst gegen den Thüringer Vize-Chef der NPD-Nachwuchsorganisation Junge Nationaldemokraten, Patrick Wieschke, gerichtet. Er war kurz nach dem Anschlag festgenommen worden. Der Tischler-Lehrling hat seit einem reißerischen Bild-Bericht – nach eigener Aussage – Schwierigkeiten, seine Lehre erfolgreich fortzusetzen. Bei der Tat war die Tür des Imbiß beschädigt worden, der Schaden betrug 1.500 Mark.

 

Kabarett-Chef entlassen

HALLE/SAALE. Der Intendant des Theaters für Satire und Figuren Halle, Rolf Voigt, ist suspendiert worden. Laut einer Mitteilung der Stadt Halle wird auch sein Vertrag als Leiter des Kabaretts "Die Kiebitzensteiner" und der halleschen Puppenbühne zum 1. Juli 2001 aufgelöst. Das Intendantenamt übernimmt ab sofort der künstlerische Leiter des Puppentheaters, Christoph Werner. 1999 wollte die Stadt Voigt schon einmal aus dem Amt kippen, weil dieser die kurz zuvor als Stasi-IM enttarnte ehemalige Berliner "Distel"-Chefin Gisela Oechelhäuser als Kabarettistin engagierte.

 

Republikaner stimmen SPD-Minister Schily zu

BERLIN. Die Republikaner unterstützen die Haltung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) in der Frage der Einstimmigkeit bei EU-Entscheidungen zur Asyl- und Einwanderungspolitik. Deutschland dürfe sich nicht von anderen EU-Ländern in dieser Frage fremdbestimmen lassen, erklärte Republikaner-Chef Rolf Schlierer vergangene Woche.


 
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