Eine interessante Hochzeit hat jetzt die Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden bekommen. AOL und Time Warner schließen sich zum ultimativen Mediengiganten zusammen. Der Wert des Unternehmens wird auf etwa eine Viertelbillion Mark geschätzt. Auch wenn dem neuen Megakonzern, unter anderem von der EU-Kommission, einige marginale Vorschriften gemacht worden sind, entsteht nunmehr der Weltmarktführer in der Medienbranche. Und damit der Meinungsmacher Nummer Eins in unserer globalisierten Welt. Hierzulande betrifft uns diese Unternehmensfusion nicht so sehr, weil sowohl AOL als auch Time Warner nur einen kleinen Marktanteil haben. Zusätzlich wurde der deutsche Medienriese Bertelsmann gezwungen, seine Kontakte zu den Amerikanern zu kappen. Trotzdem entsteht eine Konstellation, die auch in Deutschland die Medienwelt revolutionieren könnte. Time Warner bekommt nun noch einfacheren Zugang zu 26 Millionen Kunden. Dadurch wird auch der Wettbewerb unter den Internetprovidern entschieden. Firmen wie AOL, die sich einen Partner sichern konnten, werden nichts unversucht lassen, andere Anbieter zu blockieren. Und durch die entstehenden Synergieeffekte werden Arbeitsplätze eingespart: Bei CNN stehen Massenentlassungen ins Haus. In Deutschland fährt Bertelsmann eine ähnliche Strategie, um seine Produkte noch besser zu vermarkten. Der Multimediakonzern sucht die Nähe von Telefongesellschaften, um seine Produkte über deren Kabelnetze an den Mann zu bringen.