© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/01 09. Februar 2001

 
Meldungen

Junge Liberale gegen Meisterbrief

BERLIN. Die Jungen Liberalen (JuLis) haben das Festhalten von Bundesregierung und Handwerksverband am Meisterbrief kritisiert: "Deutschland ist das einzige Land in Europa, das den Meisterbrief zur Selbstständigkeit eines Handwerkers voraussetzt. Durch die Euro-Einführung nimmt der Konkurrenzdruck durch ausländische Mitbewerber zu. Handwerker sollten daher künftig in Deutschland auch ohne Meisterbrief eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen können". Dies erleichtert die Existenzgründung und schaffe neue Arbeitsplätze, prognostierte JuLi-Chef Daniel Bahr. Der Kunde solle entscheiden, wen er beauftragt: "Einen Betrieb, der von einem Meister geleitet wird, oder einen, in dem der Unternehmer Geselle ist" empfahl der 24jährige Student aus Münster. Der Meisterbrief gilt als Qualitätsnachweis und soll Kunden vor "Pfuschern" schützen.

 

"Volks-PC" für alle armen Brasilianer

BRASILIA. 400 bis 500 Real, umgerechnet etwa 500 Mark: So viel soll der "Volks-Personalcomputer" für die breite brasilianische Bevölkerung kosten. Mit dem Gerät will der 69jährige Präsident Fernando Henrique Cardoso die Internet-Nutzung breiten Schichten ermöglichen. Das Gerät wurde von der Bundesuniversität des Staates Minas Gerais entwickelt und kommt in den nächsten vier Monaten auf den Markt. Die Geräte sind rund ein Drittel billiger als herkömmliche PCs. Das Einkommen der unteren Mittelklasse in Brasilien liegt bei 600 bis 800 Real. Die Regierung sucht noch Partnerfirmen, die Produktion und Vertrieb des Volks-PCs übernehmen.

 

Bürgermeister will alle Straßenhunde töten

BUKAREST. Der Bürgermeister von Bukarest plant die Tötung aller Straßenhunde. Die rumänische Hauptstadt solle so von den massenhaft streunenden Straßenhunden befreit werden. Nach den Plänen sollen die Hunde ab 1. März eingefangen und zehn Tage später getötet werden, falls sich bis dahin kein Besitzer meldet. Im letzten Jahren waren etwa 22.000 Menschen von Hunden gebissen worden. Bürgermeister Traian Basescu von der sozialdemokratisch orientierten Demokratischen Partei, will sich nicht vom Widerstand rumänischer Tierschützer von seinen Plänen abbringen lassen.

 

Schweizer Berhardiner auf Chinas Speiseplan

BERN. Hunde sollen in China zum Verzehr gezüchtet werden – daher haben Tierliebhaber jetzt beim Parlament in Bern eine Petition mit 11.000 Unterschriften eingereicht. Der Verein "SOS Saint Bernard Dogs" fordert darin die Schweizer Regierung auf, in Peking zu intervenieren: "Wir wissen bereits, daß die Chinesen seit fünf Jahren Bernhardiner, die sie aus Europa importiert hatten, in engen Käfigen halten, und diese zur industriellen Reproduktion von Fleischhunden gebrauchen." Die staatliche Berhardinerzucht in Shanxi soll die größte Fleischhundfabrik Chinas werden. Im Fernsehen wurde der Bernhardiner wegen seines besonders zarten Fleisches angepriesen.

 

Zahl der Woche: 35,6 Millionen Mark wendet die Deutsche Bahn AG jährlich auf, um die Vandalismusschäden allein an den Nahverkehrszügen zu beseitigen. Dabei entfallen auf sogenannte Graffiti-Schmierereien mehr als 15,6 Millionen Mark, auf Glasbruch
3,3 Millionen Mark.

(Quelle: Bahnzeitung "Takt" 1-2/2001)


 
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