© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/01 09. März 2001

 
Meldungen

Hoteliers wollen mehr ausländisches Personal

BERLIN. In deutschen Hotels fehlen laut dem Hotelverband Deutschland etwa 40.000 Mitarbeiter. Diese "bekommen wir nur im Ausland", so Verbandschef Dieter Bauer letzte Woche in Berlin. Er sprach sich für Arbeitsgenehmigungen für Asylbewerber aus. Eine "Green Card"-Regelung sei für die Hotellerie aber "etwas zu kompliziert". Bauer stellte die Initiative "We like Ausländer" vor, mit der die Hotels "ein Zeichen gegen Ausländerfeinlichkeit" setzen sowie ihre ausländischen Gäste und Angestellten willkommen heißen wollen. Ohne ausländische Mitarbeiter "geht in Deutschlands Hotellerie fast gar nichts mehr". Ein "multikulturelles Arbeitsklima" sei eine Selbstverständlichkeit. 26,6 Prozent der Mitarbeiter kämen aus dem Ausland, so Bauer. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert ebenfalls mehr Fremde: "Das Gastgewerbe in Deutschland hat kein Problem mit Ausländern, sondern ein gravierendes ohne sie", sagte Dehoga-Präsident Erich Kaub, es müsse eine "gastgewerbliche Green Card" geschaffen werden. "Nach unseren Erkenntnissen liegt der Arbeitskräftebedarf in der gesamten Branche bei 80.000", so Kaub. Schuld daran sei vor allem das neue 630-Mark-Gesetz vom April 1999.

 

Vollbeschäftigung und Nulldefizit angestrebt

WIEN. Nach Ansicht von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ist Österreich gleichzeitig auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Nulldefizit. 97 Prozent der Österreicher hätten einen Arbeitsplatz. "Das ist Vollbeschäftigung", sagte der ÖVP-Politiker im Rahmen einer "Aktuellen Stunde" letzte Woche im Wiener Parlament. Er strich vor allem den Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen heraus: das sei auch dem von ÖVP-Klubchef Andreas Khol propagierten "Bürgergeld" zu verdanken. 3,1 Millionen unselbständig Beschäftigte plus 400.000 Selbständige gibt es in Österreich, so Schüssel, was für 2000 ein Plus von 28.923 Beschäftigten bedeute. Die Arbeitslosigkeit sei um 12,4 Prozent zurück gegangen. Damit habe es 2000 erstmals wieder weniger als 200.000 Arbeitslose in Österreich gegeben. Österreich sei mit der Arbeitslosenrate von 3,7 Prozent an dritter Stelle in der EU, nur die Niederlande (2,8 Prozent) und Luxemburg (2,2 Prozent) lägen besser. Die Beschäftigung von Frauen sei im Februar 2001 gegenüber dem Vorjahr um 27.300 gestiegen. Darüber hinaus habe es 23.800 neue Unternehmensgründungen gegeben, 2.500 mehr als 1999.

 

PDS fordert von Bahn mehr Sonderangebote

BERLIN. Vor einer Abschaffung des "Schöne-Wochenende-Ticket" der Deutschen Bahn hat der verkehrspolitische Sprecher der PDS, Winfried Wolf, gewarnt. Dieses Angebot sei ein Erfolg. Volle Züge im Nahverkehr könnten als Hinweis gelten, daß solche Angebote der Bahn ausbaufähig seien. Vorstellbar wären zwei Kategorien: Eines in der bisherigen Form zur kostengünstigen und familienfreundlichen Nutzung von Nahverkehrszügen und ein zweites, etwas teureres, das auch die Nutzung der InterRegios gestattet, so der 52jährige Journalist aus Köln.

 

Zahl der Woche: Von 39,6 auf 33 Prozent will US-Präsident Bush den Spitzensteuersatz absenken. Wer weniger als umgerechnet 58.800 Mark verdient, soll nur noch zehn Prozent zahlen. In Deutschland sind ab 14.093 Mark 19,9 Prozent fällig, der Spitzensteuersatz liegt bei 48,5 Prozent. (Quelle: Bush-Rede vor dem Kongreß)


 
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