© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/01 16. März 2001

 
Nadira Hurnaus
Die Welt ist konservativ
von Stephan Greiner

"Die Welt ist überwiegend konservativ!" ist Nadira Hurnaus überzeugt. Seit nunmehr einem Jahr ist sie Chefredakteurin des Deutschland-Magazins und möchte der konservativen deutschen Mehrheit eine publizistische Stimme geben.

Geboren wurde Nadira Hurnaus 1960 in Amman in Jordanien als Tochter des damaligen Presseattachés und späteren Bundestagspräsidenten Hans "Johnny" Klein. Ihre Schulzeit verbrachte sie am Chiemsee und studierte dann Englisch, Geschichte, Völkerkunde und Politische Wissenschaften in München. Ihre Heirat mit dem Diplomaten Michael Hurnaus brachte für Nadira Hurnaus ein Nomadenleben. Der diplomatische Dienst führte die junge Familie um die ganze Welt, so zum Beispiel nach Peking. Nur mit knapper Not konnte die Familie vor dem liberischen Bürgerkrieg fliehen. Während ihrer Zeit im Ausland war Nadira Hurnaus als freie Journalistin tätig, unter anderem für einen Bonner Nachrichtendienst. Nach der Scheidung von ihrem Mann 1996 kehrte die dreifache Mutter wieder nach Oberbayern zurück.

Das Deutschland-Magazin ist die monatliche Publikation der Deutschlandstiftung. Diese wurde 1966 auf Initiative des Schriftstellers Kurt Ziesel gegründet, der in diesen Tagen seinen 90. Geburtstag feiert. Ziesel sah die Stiftung als einen "Zusammenschluß fortschrittlich denkender, konservativer und demokratischer Kräfte aus Politik, Publizistik, Literatur, Wissenschaft und Wirtschaft". Die Deutschlandstiftung möchte junge Menschen an das christlich-konservative Wertegefüge heranführen und hat sich dafür Konrad Adenauers Vermächtnis auf die Fahnen geschrieben: "Ich möchte, aus ganzer Seele möchte ich, daß das deutsche Volk von der Jugend bis zum Alter wieder gesundet. Und dazu soll auch die Deutschlandstiftung ihr Scherflein beitragen."

Seit 1967 wird der Konrad-Adenauer-Preis an herausragende Persönlichkeiten verliehen. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein "Wer ist Wer" der deutschen konservativen Intelligenz: Armin Mohler, Arnold Gehlen, Nikolaus Lobkowitz, Ernst Forsthoff, Andreas Hillgruber, Gerd-Klaus Kaltenbrunner und Ernst Nolte, um nur ein paar zu nennen.

Das Deutschland-Magazin vermittelt die Ziele der Deutschlandstiftung einer breiten Öffentlichkeit. Mißstände der post-68er Gesellschaft werden offen angeprangert, aber bis zum Regierungswechsel mußte man sich vorwerfen lassen, lediglich dem "System Kohl" zu dienen und der CDU nach dem Mund zu reden. Seit dem Regierungswechsel hat das Deutschland-Magazin deutlich an Eigenständigkeit gewonnen, und eine neue Generation von Autoren sowie aktuellere Themen machen das Heft auch für jüngere Leser attraktiv. Während die alte Garde durch die ewigen Antifa-Angriffe, Spiegel-Attacken und SPD-Anfragen im Bundestag zermürbt war, steckt Nadira Hurnaus voller Angriffsgeist. Ihr Credo: Die überwiegend konservative Welt braucht auch konservative Medien.


 
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