© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/01 16. März 2001

 
Weltbild des postnationalen Besserverdieners
Kein großer Wurf, nur ein schwungvoller Faltenwurf: Nicolaus Sombart erzählt uns von seiner gelungenen Verwestlichung
Wolfgang Saur

An der noblen Ecke Uhland-/Ludwigkirchstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg steht ein elegantes Wohnhaus der Jahrhundertwende. Dort, auf der Bel Étage, befindet sich Nicolaus Sombarts Domizil in der Hauptstadt. In seinem grünen Salon empfängt der Hausherr gelegentlich eine kleine Schar ausgesuchter Gäste: eine Runde, die dem Ort in der Topographie der neuen, metropolitanen Salonlandschaft ein besonderes intellektuelles Gewicht verleiht. Dadurch ist einer der attraktivsten kulturellen Treffs entstanden, zumal der Sombartsche Jour die Weihen einer großen europäischen Tradition beanspruchen darf.

Im Unterschied zu anderen Stätten der Geselligkeit dieser, im Lauf der letzten hundert Jahre so vielfach abgehäuteten und zerrütteten Stadt reichen die Wurzeln des Grandseigneurs weit ins kaiserliche Berlin und in die deutsche Kulturgeschichte zurück. Nicht weit entfernt von seiner jetzigen Adresse ist Nicolaus Sombart (Jahrgang 1923) in einer Grunewaldvilla aufgewachsen. Dort residierte sein Vater, Werner Sombart, und unterhielt bereits die Mutter eine lebendige Salonkultur. Geheimrat Professor Sombart (1863–1941), Nationalökonom, Historiker und Soziologe des "modernen Kapitalismus" (1902), kann als einer der überragenden Gelehrten seiner Zeit gelten, einer der letzten Universalisten, der "deutsche Mandarin" schlechthin.

Nicht nur gilt dieser überaus fruchtbare Forscher neben Simmel, Max Weber und Tönnies heute als ein wichtiger Klassiker der Soziologie. Durch seine persönliche Entwicklung von einem überzeugten Fortschrittsoptimisten vor 1900 zum kulturkritischen und antikapitalistischen Pessimismus seiner mittleren und späten Perioden figuriert er mentalitätsgeschichtlich zudem als ein authentischer Repräsentant spätbürgerlicher Kultur. Seine Biographie zeigt einmal mehr, wie stark im 19. Jahrhundert das akademische Milieu mit den musischen Disziplinen in Deutschland vernetzt war.

Eine letzte Phase dieser "Professorenkultur", im Zeichen der Konvergenz von Bildung und Besitz, fand gewissermaßen im Hause Sombart statt, und es ist das große literarische Verdienst Nicolaus Sombarts, dieses in seinem Buch "Jugend in Berlin" (1984) eindrucksvoll geschildert zu haben. Es war das sein erstes autobiographisches Buch und seine mit Abstand beste Publikation überhaupt. Hier wurde einmal eine geradezu idealtypische Autobiographie vorgelegt, in welcher genaueste Anschauung und retrospektive, strukturierende Deutung völlig miteinander verschmelzen, ohne daß der Leser ermüdet wird durch einen Wald von Einzelheiten noch durch eine Überformung der Erinnerung im interpretatorischen Zugriff.

Neben den Eltern ist die wichtigste Persönlichkeit dort Carl Schmitt. Er nämlich war der geistige Mentor des jungen Nicolaus. Werner Sombart, 60 Jahre bei der Geburt seines Sohnes, war durch sein Alter und seine Generationszugehörigkeit gleichsam entrückt, so daß Carl Schmitt als Freund des Hauses in eine gewisse Vaterrolle geriet. Damit wurde er ein Bildungsfaktor und mit der Zeit ein Lebensthema für den jüngeren Sombart. Mehr als vieles andere haben die "Spaziergänge mit Carl Schmitt" im Erinnerungsbuch größte Bedeutung, zeigten sie der Forschung doch den esoterischen Carl Schmitt. Nach den "Pariser Lehrjahren" (1994) ist jetzt ein dritter Band Memoiren erschienen: "Rendezvous mit dem Weltgeist" (2000), in dem der Autor sich der Periode seiner Studienjahre in Heidelberg (1945–51) zuwendet.

Sie wecken ein besonderes Interesse, indem wir hier der Identitätskonstruktion eines jungen Erwachsenen, eines Kriegsheimkehrers in der Zeit nach dem deutschen Zusammenbruch beiwohnen können. Den Weichenstellungen für die deutsche Zukunft entsprechen hier die persönlichen Orientierungsleistungen des jungen Sombart. Wie der alte Mann heute beides miteinander verknüpft, ja identifiziert, ist bemerkenswert. Das Ziel des Buches ist es gewissermaßen, den derzeit vielbeschworenen historischen "Weg Deutschlands nach Westen" mit der eigenen Lebenslinie zu synchronisieren. Eingerahmt wird das Ganze vom Geschichtsbild des Autors. In diesen seinen "Gedanken und Erinnerungen" treten schon aus früheren Schriften wohlbekannte Motive nun leider vollends in den Vordergrund (vgl. die Aufsatzsammlung "Nachdenken über Deutschland. Vom Historismus zur Psychoanalyse", 1987, und sein Carl Schmitt-Buch: "Die deutschen Männer und ihre Feinde", 1991). Es dominieren jetzt ideologische Reflexionen, die tendenziell die konkrete Anschauung weltanschaulich überwuchern.

Zunächst sind aber auch hier noch manch lesenswerte Erfahrungssplitter festgehalten. Das Buch beginnt mit der abenteuerlichen Rückkehr des Kriegsteilnehmers, der, einer glücklichen Intuition folgend, nach Heidelberg geht. Es endet mit seiner Abfahrt nach Paris (1951). Dazwischen liegen die Studienjahre und erste Lektoratserfahrungen beim Fischer-Verlag in Frankfurt, unterbrochen durch Reisen nach Italien und Frankreich. Die dominierende Figur seiner wissenschaftlichen Ausbildung ist Alfred Weber, dessen letzter Doktorand er werden sollte. Der damals uralte Weber, Bruder des schon 1920 verstorbenen bedeutenderen Max Weber und immer in dessen Schatten stehend, war einer der "Wundergreise" (Sebastian Haffner), die man 1945 hervorzog und die den Wiederaufbau ermöglichten.

Sozialwissenschaften auf atheistischer Grundlage

So wird es verständlich, daß Sombart dessen Bedeutung als Kultursoziologe gewaltig überschätzt. Der alte Herr fördert den Sohn des verstorbenen Kollegen nach Kräften. Unter anderem kommt (schon 1947) ein Italienaufenthalt bei Benedetto Croce in Neapel zustande. Wir erhalten interessante Aufschlüsse und Innenansichten über die beiden wichtigen Nachkriegszeitschriften Der Ruf (1946/47) und Die Wandlung (1945–49) und erleben die Gründungsphase der Gruppe 47 mit, an der Sombart beteiligt war. Sein dort zum Vortrag gebrachter Roman sowie sein eigenes Zeitschriftenprojekt (Die verlorene Generation) zeigen sich dem Existenzialismus als seinerzeit gesamteuropäischer Geisteshaltung verpflichtet. Doch dessen düstere und pessimistische Themenstellungen: "das Ende des bürgerlichen Individuums in einer vollkommen verwalteten und durchrationalisierten Welt", sein Versuch, "der Auslieferung an das System zu entfliehen" und "das notwendige Scheitern dieses Versuchs", konnten die Sache des lebenslustigen Sombart auf Dauer nicht sein. Je länger, desto mehr zeigt er Widerwillen gegen allzu scharfsinnige Analysen dekonstruktivistischer Art, die den leichtfertigen Einsäuselungen des Fortschritts widerstehen. So kommen bei ihm die Frankfurter schlecht weg, ebenso Max Weber, auf dessen Werk nicht sachlich reflektiert, der vielmehr als Person psychoanalysiert wird. Als Lichtgestalt figuriert dagegen Dolf Sternberger, der "gute Deutsche", dessen Leitwerte "Frieden" und "Vereinbarung" sind und eben nicht die "Feindschaft".

Schlecht dagegen schneiden ausgerechnet zwei engste Studienfreunde dieser Jahre ab, die nachmals im akademischen Milieu prominent gewordenen Reinhart Koselleck und Hanno Kesting. Wer mit Gewinn deren wichtige Frühschriften von 1959, "Geschichtsphilosophie und Weltbürgerkrieg" (Kesting) und "Krise und Kritik. Zur Pathogenese der bürgerlichen Welt"(Koselleck), gelesen hat und über die nachmalige Stellung beider Autoren im Wissenschaftsbetrieb der Bundesrepublik orientiert ist, wird an dieser Stelle besonders neugierig sein. Sombart nun beurteilt die ehemaligen Freunde wohlwollend herablassend, wobei besonders Kesting ins Zwielicht gerät: Er sei ein "schwarzer Ritter", ein schwerer Neurotiker gewesen, dessen Mißtrauen der Welt gegenüber rein krankhaften Ursprungs sein mußte. Am Ende gerinnt seine Darstellung zu einem merkwürdigen Bild: "Wir reproduzierten das urdeutsche Dreigestirn von Faust, Mephisto und Wagner". Die Rolle des soliden und platten Wagner ist dabei Koselleck, die des dämonischen Mephisto Kesting reserviert ("Unnötig zu sagen, daß er politisch extrem rechts stand"), er selbst aber erscheint als der kosmische Universalmensch Faust. An diese erstaunliche Selbststilisierung, die dem Leser ohne jede Ironie zugemutet wird, knüpfen sich nun verschiedene Überlegungen.

Einmal ist das Buch nicht frei von Ressentiments gegenüber Weggenossen, deren akademische Karriere erfolgreicher verlief oder die sich im literarischen Geschäft besser zu positionieren vermochten. Dabei schreckt Sombart auch nicht vor der snobistischen Attitüde zurück. So lesen wir etwa im Paris-Buch (unser Held ist inzwischen in die französische Metropole übergesiedelt) über seine früheren Autoren-Kollegen, anläßlich deren Frankreich-Besuchs 1952: "Da waren sie, die ’jungen Schriftsteller‘ der Gruppe 47, in ihren ungepflegten, ärmlichen Klamotten, ich sah das alles mit den spöttisch mitleidig mißtrauischen Blicken der Pariser Herrschaften, des Clan, da waren sie, die Barbaren aus der Steppe!"

Leider ist der Snobismus in Sombarts Schriften inzwischen allgegenwärtig geworden; er schlägt sich auch sprachlich nieder. (Bevorzugt werden lateinische Wendungen und Fremdwörter wie: "vestimentäre Fragen" für "Kleidungssorgen", "dezisiver Moment" statt "Entscheidungssituation", "wir kohabitierten" statt "wir wohnten zusammen" oder "mein Penchant zum Sozialismus" für "meine Neigung" usw.) Ganze Programminhalte wie eine Wesensbestimmung des Liberalismus oder die Aufgaben der Soziologie schrumpfen zu bloßem sprachlichem Bombast. Wenn aber der sprachliche Aufwand keinen substantiellen Gehalt mehr vermittelt, bleibt nur mehr die Geste zurück, der Habitus, der schöne Faltenwurf.

Tatsächlich wird diese Tendenz bisweilen sogar in grundsätzlicher Absicht reflektiert: "Alles wird eine Frage der Form, des Lebensstils", wird einmal Alexander Kojève zitiert: "Materialistisch, sensualistisch, eudämonistisch." Es ist die plausible Position nach dem Ende der Geschichte. Sombart resümiert an dieser Stelle: "Die Utopie des Snobs ist allgemein geworden in der Lifestyle-Werbung der kapitalistischen Konsumgesellschaft. Sie ist das Programm der post-histoire." Es ist erstaunlich zu sehen, wie an dieser Stelle der pseudo-aristokratische Sozialdünkel und ästhetische Snobismus mit den Funktionsimperativen der Massengesellschaft kompatibel werden. Dieser Hedonismus transportiert eine liberale Utopie, die im materialistischen Fortschrittsdogma des 19. Jahrhunderts, seiner Götter Saint-Simon und Comte wurzelt.

In der Tat macht Sombart Schluß mit aller Theologie und veranschlagt das menschliche Wesen konsequent als weltimmanentes. Eine atheistische Sozialwissenschaft soll die adäquate Schlüsseldisziplin dazu abgeben. Deren eigentlicher Gegenstand sei aber nicht die soziale Interaktion, sondern der Mensch als Geschlechtswesen, die Sexualität als Kernproblem des Daseins überhaupt. Diese umgedrehte Gnosis liest sich dann so: "Das Organ der Erkenntnis ist nicht das Bewußtsein eines Cogito, sondern der Leib, wobei der Sexualität die Leitfunktion zukommt. Nicht philosophisches, geschweige denn theologisches Denken, keine Metaphysik, soziologisches Denken in der Immanenz." Die Welt wird für ihn zu einer mythischen Frau, die er liebend umfängt.

Hier entspringt auch die eigentliche, obskure Privatmythologie Sombarts, die im Lauf der Jahre auch sein Carl-Schmitt-Verständnis aufgesogen hat: Die Menschheitsgeschichte erscheint ihm als ein Heilsweg des ursprünglich guten Menschen zu totaler Selbstbestimmung im Zeichen von Sexualität und Weiblichkeit. An dieser Entfaltung ist er bislang nur von den sinistren Mächten der patriarchalischen Reaktion gehindert worden. So vollzieht sich alles Geschehen in einem Urdualismus von Patriarchat und Matriarchat, welches historisch letztlich siegen wird. Also gilt es nur noch die Mächte zu überwinden, die diesen Heilsplan boykottieren.

Frontstellung gegen die Auffassungen Carl Schmitts

Ein diabolischer Agent solchen obsoleten Ungeists wird in Carl Schmitt dingfest gemacht, dessen schlußendliche Erledigung in seinem Denken Sombart hier besorgt. Er schreibt: "Die geistige Auseinandersetzung mit Carl Schmitt wurde für mich so etwas wie die treibende Kraft eines Lernprozesses, in dem ich mir die Grundlagen eines antitotalitären, antiautoritären, sagen wir getrost liberalen Geschichts- und Gesellschaftsverständnisses erarbeitete, wobei ich mich notgedrungen immer stärker von allem entfernte, was gut-deutsch war, um mich an ’westlichen Leitbildern‘ zu orientieren ...: den Ideen von 1789."

Mit der Exorzierung des Plettenbergers verflüchtigt sich auch die kritische Sachkenntnis und weicht affektgeladenen Infektiven, zumal angesichts dessen "Glossarium" (1991). Ihm wird vorgeworfen, er wolle "sich mit einem Leben in der reinen Diesseitigkeit partout nicht abfinden". Es ist ein Kampf um das Thema Nietzsches vom letzten Menschen und um einander widersprechende anthropologische Entwürfe. Tatsächlich scheinen viele der heutigen zentralen Topoi Nicolaus Sombarts in genauer Frontstellung gegen die fundamentalen Auffassungen Carl Schmitts entwickelt. Mit vollkommener Offenheit werden jetzt Positionen eingenommen, die diesem stets ein Greuel waren. Revolution, Königsmord und Vertreibung Gottes setzen den Anfang einer neuen, modernen Geschichte, welcher alle bisherige Vergangenheit nur als irrationale Vorgeschichte erscheint. Festmachen läßt sich der Vorgang an der Umdeutung des Heiligen: "Das Heilige ist ... nicht das Göttliche. Es ist nicht eine theologische, sondern eine anthropologische Kategorie ... Hat die Revolution nicht die Bedingungen geschaffen, das Heilige aus der Jahrtausende währenden babylonischen Gefangenheit in den Kerkern von Theologie und Metaphysik zu befreien ...?" Methodisch soll anstelle von Historismus und Staatstheorie eine Psychohistorie treten, die an die Orgasmustheorie und Massenpsychologie Wilhelm Reichs anknüpft und sich an Theweleits "Männerphantasien" (1977) orientiert.

Was Wunder, daß Sombart in seinem neuen Buch bei sämtlichen antideutschen Klischees landet, ihm seine frühere Sensibilität für die Spezifika deutscher Kultur abhanden gekommen scheint. So lesen wir vom "ewigen" autoritären Charakter, der Daseinsverfehlung der deutschen Geschichte im ganzen, dem teuflischen Gewaltmenschen Bismarck, dem strukturellen Kontinuum vom kaiserlichen Deutschland zu dem des Nazismus und vernehmen, nach einem Hymnus auf die Reeducation, schließlich die Meinung, daß "der Weg eines guten Deutschen mit Notwendigkeit aus Deutschland herausführt". Das werden all diejenigen mit Befriedigung aufnehmen, die sich die illusionäre Identität eines postnationalen, moralischen Besserverdieners zurechtlügen und für die alles Deutsche nur noch als Dreckloch und Schuhabstreifer fungiert.

Sind erst alle unbequemen Mahner, neurotischen Kritiker und wirren Metaphysiker beseitigt, steht der strahlenden "Idee einer positiven Bestimmung der Menschheit zum Höheren, Besseren, Schöneren" nichts mehr entgegen. Die Frage bleibt, wie diese soziale Utopie zusammengehen soll mit dem Individualanarchismus einer totalisierten Sexualität. Verbunden bleiben freilich beide Aspekte im gemeinsamen Verlust des kritischen Denkens. Daher die schwarzen Löcher des plötzlichen Unsinns, die den Leser seiner Bücher so oft irritieren.

Setzen wir vor allem den Aspekt der Sexualmythologie beiseite, so erscheint die skizzierte Konstruktion über weite Strecken für den Zeitgenossen anschlußfähig, bis hin zur angekündigten neuen Holocaust-Religion. Es bleibt ein materialistisches, säkulares Menschenbild und Weltverständnis, das rein auf der Aufklärung basiert und jegliche metaempirische Sorge, spirituelle Sehnsucht und Suche nach einer überpersönlichen geistigen Gemeinsamkeit als verstockten Anachronismus verwirft. Man täusche sich nicht: Genau dies ist der neue weltanschauliche Grundkonsens, die Zivilreligion, die hierzulande in voller Zurüstung begriffen ist.

Blicken wir abschließend in der Familie Sombart zwei Generationen bis zum Großvater, Anton Sombart, zurück, so sehen wir dessen Lebenslinie als reicher Industrieller, Rittergutsbesitzer, als Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und nationalliberaler Reichtstagsabgeordneter mit dem Aufstieg Deutschlands in dieser Periode verknüpft. Er war Gründungsmitglied des berühmten Vereins für Sozialpolitik und zog mit seiner Familie 1875 in die Hauptstadt des neuen Reiches. Sein Sohn, Werner Sombart, erscheint als der große Historiker, sehend und scheiternd, in der Tragik der Geschichte. Nicolaus Sombart schließlich, der Zeitzeuge von totalitärer Herrschaft, Zusammenbruch, dann Kaltem Krieg und Wiedervereinigung verabschiedet mit der abgeschlossenen Verwestlichung unseres Landes dessen Traditionen überhaupt. Auch dies eine Facette deutschen Daseins und europäischer Geschichte.

 

Nicolaus Sombart: Rendezvous mit dem Weltgeist. Heidelberger Reminiszenzen 1945–1951. Frankfurt/M. 2000. 316 Seiten, geb., 44 Mark.


 
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