© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/01 30. März 2001

 
Frisch gepresst

Hallstein-Doktrin. Werner Kilian, zuletzt Leiter der Ausbildungsstätte des Auswärtigen Amtes für Jungdiplomaten aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks, hat sich eines Themas angenommen, das im Rückblick allenfalls wie ein "typischer" Irrweg Adenauerscher Außenpolitik behandelt wird: die auf den "Alleinvertretungsanspruch" pochende "Hallstein-Doktrin" ("Der diplomatische Krieg zwischen BRD und der DDR 1955–1973. Aus den Akten der beiden deutschen Außenministerien", Duncker & Humblot, Berlin 2001, 404 Seiten, 48 Mark). Kilian beschreibt den "weltweiten", in Ceylon wie in Ghana verbittert geführten Kampf gegen die "Aufwertung" der DDR, der erst nach 1972, im "Schatten der globalen Entspannungspolitik" mit der faktischen Anerkennung der zweistaatlichen deutsch-deutschen "Realitäten" endete.

Ende an der Oder. Es bleibt dem historisch gebildeten Leser überlassen, möglichst lange bei einem Bild zu verweilen, das den Band Christian-Heinrich Fürst zu Stolberg-Wernigerodes ("Begegnungen diesseits Oder und Neiße", C. A. Starke Verlag, Limburg 2000, 211 Seiten, Abb., 39 Mark) illustriert: es zeigt den Verfasser und seinen Fahrer im Januar 1945 und ist knapp untertitelt: "Bei Kunersdorf". Fürst Stolberg bewegte sich in jenen Wochen auch sonst im preußischen Schicksalsraum, den er erinnernd 1997 abgefahren ist.

Sagenwelt Irland. Bis zur Christianisierung im 5. Jahrhundert konnte sich die keltische Kultur Irlands frei von äußeren Einflüssen entfalten. Von den Mythen und Legenden dieser "Anderswelt", von der Besiedlung Irlands sowie den nordirischen Sagen um den Nationalhelden Cuchulinn und den südirischen um den legendären Finn MacCool erzählt ein Bild-/Textband (Gerald Axelrod: "Wo die Zeit keine Macht hat", Eulen Verlag, Freiburg i.B. 2000, 128 Seiten, s/w-Abb., geb., 49,80 Mark).


 
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