© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/01 30. März 2001

 
Zitate

"Der Begriff Stolz ergibt sich in meinem Denken bei der Heimat und bei der eigenen Nation nicht."

Bundespräsident Johannes Rau im "Spiegel"-Interview vom 26. März

 

 

"In der Schweiz ist es ... so geregelt, daß Staatsausgaben oder neue Steuern nie von Politikern, sondern immer nur in Volksabstimmungen beschlossen werden können! Wollen sich Politiker bei uns dem Verdacht aussetzen, uns auch weiterhin weitgehend unkontrolliert ’in die Taschen greifen‘ zu wollen?"

Ulrich Motte im Bielefelder "Westfalen-Blatt" vom 16. März

 

 

"Für mich besteht eine mitteleuropäische Identität nach wie vor. Vielleicht ist es nur eine geschichtliche, kulturelle oder psychologische Identität, aber sie ist da. Und wir führen eine Politik mit dem Ziel, diese Identität in eine politische und wirtschaftliche Realität umzuwandeln."

János Martonyi, Außenminister von Ungarn, in der österreichischen Illustrierten "Profil" vom 12. März

 

 

"Ob sich Edelgard Bulmahn gelegentlich fragt, wie die abschätzige Behandlung der eigenen Leute wohl auf die im Ausland ausgespähten Spitzenkräfte wirken mag? Bislang dominiert der Eindruck einer in jeder Hinsicht planlosen Hochschul- und Bildungspolitik, die mit ’Amerikanisierung‘ winkt und Kahlschlag bewirkt ... Was gegenwärtig mit der ’Generation des Bildungsaufbruchs‘ geschieht, ist eine Verschleuderung von ’Humankapital‘, deren wirtschaftliche Unsinnigkeit wir bald bitter spüren werden."

Ulrich Sieg, Marburger Wissenschaftshistoriker, in einem Leserbrief in der "FAZ" vom 22. März

 

 

"Im Grunde genommen ist ja der stets überhitzt artikulierende Westerwelle auch nicht primär stolz, Deutscher, sondern er ist stolz, Guido Westerwelle zu sein, und um das zu schaffen, muß er einfach nebenher Deutscher sein."

Roger Willemsen in der "Woche" vom 23. März

 

 

"4.000 Jahre ägyptische Geschichte waren verloren und vergessen, als man im 19. Jahrhundert damit begann, die alten Tempel auszugraben. Nicht einmal die Schrift hatte überlebt. Aus den Ägyptern aber war ohne historische Erinnerung und kulturellen Halt ein Fellachenvolk geworden, das nach den Kulturtechniken auch die technisch-wissenschaftlichen Fähigkeiten eingebüßt hatte. Unsere Spaßgesellschaft ist der Beginn einer solchen Fellachisierung ... Die Spaßgesellschaft, der Mythen und Symbole, die Künste wie die Religion gleichgültig sind, sieht nicht, daß eine Gesellschaft, die sich nicht erinnert, zerfällt und eine Gesellschaft ohne Utopie und exemplarisch vorgetragene Abweichung von sich selbst erstickt. Die Spaßgesellschaft gefährdet den Standort Deutschland mehr, als es die von der Industrie so gern beklagte Überregulierung je könnte."

Alexander Gauland, Herausgeber der "Märkischen Allgemeinen Zeitung", in der "Welt" vom 27. März


 
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