© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/01 06. April 2001

 
Zitate

"Jürgen Trittin bleibt ein Linker im alten Sinne, der Links-Sein als Machtfrage begreift. Der Atomausstieg war eine solche, da war er in seinem anderen, dem anordnenden, machttaktischen Element, und doch zugleich der Reichsverweser alter Zeiten, der politische Testamentsvollstrecker seiner selbst ... Dem sturen Marlboro-Man auf rotem Gaul gilt das ganz persönliche Beharren auf moralischer Kontinuität immer noch mehr als die Kabinettsdisziplin ... ganz zu schweigen von Deutschland als Staat und Subjekt der Gegenwart. "

Torsten Krauel in der "Welt" vom 29. März

 

 

"Der Verdacht liegt nicht nur nahe, sondern wird täglich bestätigt, daß die Sprache der Politiker schon längst zu einem Selbstgespräch geworden ist, das zwar noch Absender, aber keinen Adressaten mehr kennt und außer sich selbst nichts und niemanden mehr meint. Das Gemurmel ist die Lingua franca in der Welt dieser seltsamen Autisten und das Parlament der Ort, an dem es als Amtssprache gilt."

Christian Bommarius in der "Berliner Zeitung" vom 31. März/1. April

 

 

"So hat der Angriff die Achtundsechziger zwar nicht zum Teufel zu jagen vermocht, aber doch ihren Heiligenschein zerstört. Die längst zum Klischee erstarrte Rede von der ’zweiten Gründung‘ der Bundesrepublik, die nachträgliche Selbstzufriedenheit mit der Komplettierung des unvollendeten Adenauerschen Verwestlichungswerks durch den SDS ... hat einen Schlag erhalten, von dem es sich nicht so leicht erholen wird. Die Frage, was den prügelnden Sponti vom prügelnden Skinhead unterscheidet, mag ja zu beantworten sein; aber schon allein, daß sie gestellt wurde, ist ein revolutionärer Vorgang, eine Majestätsbeleidigung, die, ungesühnt, einen dramatischen Wandel der innenpolitischen Machtverhältnisse anzeigt."

Jan Ross, "Zeit"-Redakteur, in der Aprilausgabe der "Merkur"

 

 

"Wer bei uns Nationalsymbole als zu pathetisch, zu deutschtümelnd abtut, der kritisiert eine schweigende Mehrheit. Und wer kritisiert, wenn viele Deutsche nationale Interessen in der Außenpolitik stärker vertreten sehen wollen, der unterstützt die Meinung einer lautstarken Minderheit."

Klaus-Peter Schöppner, Direktor des Meinungsforschungsinstituts Emnid, in der "Welt" vom 3. April

 

 

"Obwohl sich die Demokraten und die Republikaner nicht mehr sehr stark voneinander unterscheiden, würde ich nur die Konservativen unterstützen. Als Geschäftsmann kann ich mich mit ihren Forderungen nach niedrigeren Steuern und weniger Staat einfach mehr identifizieren als mit den Demokraten, die den Regierungsapparat immer mehr aufblähen ... Als amerikanischer Patriot kann ich es nun mal nicht verknusen, wenn mir die Regierung vorschreiben will, was ich zu tun und zu lassen habe."

Joe Schaffer, Gitarrist der US-Metal-Gruppe "Iced Earth" im Musikmagazin "RockHard" 03/2001


 
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