© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/01 27. April 2001

 
Zitate

"Es darf nicht vergessen werden, daß der Ideologie nach der Kommunismus eine Gesellschaftsordnung darstellt, in der die wichtigsten Bedürfnisse auch dann befriedigt werden sollen, wenn die Menschen nicht arbeiten. Im Land zwischen Elbe und Oder brach nach dem Ende der SED-Herrschaft die Ära einer vergleichbaren Ordnung an."

Jerzy Mackow, polnischer Politologe und Dozent an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/0der, in der "Welt" vom 20. April

 

 

"Eine Reise zum Kilimandscharo lohnt sich. Wer nicht glaubt, daß es einen vom Menschen durch die Verbrennung von Kohle und Öl verursachten Treibhauseffekt gibt, der besteige diesen Sechstausender in Afrika. Vier Fünftel des 1912 vorhandenen Gletschers sind weggeschmolzen, und im Jahre 2015 wir kein ’Schnee auf dem Kilimandscharo‘ mehr vorhanden sein, für immer. Das Buch von Hemingway ist dann Geschichte."

Konrad Kleinknecht, Klimaschutzbeauftragter der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, in der "FAZ" vom 20. April

 

 

"Aber vorübergehend ist es so, daß wir noch äußerst starke Jahrgänge haben und nicht für alle dieser jungen Menschen die attraktiven Arbeitsplätze bereitgestellt werden können ... Dies ändert sich aber in wenigen Jahren schlagartig. Wenn die geburtenschwachen Nachwendejahre auf den Arbeitsmarkt drängen, dann wird eine Verknappung von Arbeitskräften in bestimmten Bereichen eintreten. Und dann werden auch junge Menschen zurückkommen, weil die Firmen dann gezwungen sind, auch höhere Löhne zu zahlen, um Arbeitskräfte zu bekommen."

Harald Ringstorff, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, im Deutschlandfunk-Interview vom 20. April

 

 

"Der Italienerin würde es nicht im Traum einfallen, ihre Titten hängen zu lassen, einen Wollpullover drüberzuziehen, aus dem Mund zu riechen ..., nur um zu demonstrieren, daß sie emanzipiert sei. Bei den großen Demonstrationen der siebziger Jahre waren die Italienerinnen wie aus dem Ei gepellt, elegant gekleidet, wie sich das für Frauen in der Öffentlichkeit in Italien gehört. Und sie haben Dinge erreicht, wovon deutsche Emanzen nur träumen können. Sie haben, da sie aus einer ganz anderen Situation kamen, erreicht, daß das Scheidungsverbot aufgehoben wurde, und haben das fortschrittlichste Abtreibungsgesetz ... "

Peter Stein, Theaterregisseur, in einem "Welt am Sonntag"-Interview vom 15. April

 

 

"Was hat das SED-Regime mit den Kindern gemacht? Sie mußten Halstücher tragen, Fahnenappelle ausstehen ... Und dann der ständige Zwangsfrohsinn: Fröhlich sein und singen nannte sich ein berüchtigtes Zentralorgan der Pionierpresse. Das, so würde Gregor Gysi wohl sagen, ging einher mit einem gewaltigen Demokratiedefizit, zumindest gegenüber den Anderssingenden."

Franz Scheben in der "Jungen Welt" vom 23. April


 
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