© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/01 04. Mai 2001

 
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus
Das Buch "So lügen Journalisten" wurde hundertfach zur Besprechung angefordert – Erschienen sind gut ein Dutzend Rezensionen
Andreas M. Daniel

J ournalisten hegen offensichtlich kein gesteigertes Interesse daran, über Mißstände in ihrer Branche zu berichten. Das läßt sich aus einem Hinweis schließen, den der FAZ-Redakteur und Buchautor Udo Ulfkotte auf seiner Internet-Seite ( www.ulfkotte.de ) gibt. Danach ist sein Buch "So lügen Journalisten" rund 500mal von Journalisten und Redaktionen als kostenloses Besprechungsexemplar beim Bertelsmann Verlag angefordert worden. Bis Ende April seien jedoch gerade 14 Kritiken erschienen, teilt Ulfkotte mit, davon zwei in der Schweiz im Tages-Anzeiger und in der Neuen Zürcher Zeitung sowie eine im Österreichischen Rundfunk. Zu den bundesdeutschen Medien, die das mittlerweile in zweiter Auflage erschienene Buch rezensiert haben, gehören der Kölner Stadt-Anzeiger, die Woche, die Frankfurter Allgemeine und die Frankfurter Neue Presse, der Berliner Tagesspiegel, die Welt am Sonntag – und, mit der ausführlichsten Besprechung, die JUNGE FREIHEIT.

Alle diese Pressestimmen hat Ulfkotte auf seiner Homepage veröffentlicht – inklusive einer Namensliste derjenigen Medien, die das Buch zum Teil sogar gleich mehrfach bestellt haben. Ein Vergleich dieser Liste mit den Rezensionen offenbart höchst aufschlußreich, welche Redaktionen das Buch zwar einkassiert, bis heute aber nicht darüber berichtet haben. Dabei ist durchaus nachvollziehbar, daß Journalisten nicht gern über Verfälschungen und Irrtümer von Berufskollegen berichten. Schließlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen