© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/01 11. Mai 2001

 
Weichenstellung
Lebensschützer kritisieren Nationalen Ethikrat
(idea)

Der von Bundeskanzler Gerhard Schröder eingesetzte Nationale Ethikrat stößt in der Lebensrechtsbewegung auf massive Kritik. Er etabliere "am Parlament vorbei ein Gremium, das den ’pragmatischen ‘ Kurs des Kanzlers in der Biopolitik nachvollzieht", erklärte die in den Unionsparteien aktive Initiative "Christdemokraten für das Leben" (CDL), die rund 4.000 Mitglieder zählt, darunter 21 Bundestagsabgeordnete. Offenbar sollen die Weichen "für einen Abbau des grundgesetzlich festgeschriebenen Lebensschutzes gestellt werden", befürchtet die CDL-Vorsitzende Gräfin von Westphalen.

Der Nationale Ethikrat soll sich vor allem mit Präimplantationsdiagnostik, Embryonenforschung und dem Umgang mit menschlichen Stammzellen befassen. Die 24 Mitglieder des Gremiums sind für vier Jahre berufen. Aus Mitteln des Bundes stehen ihnen jährlich 4,2 Millionen Mark zur Verfügung.

Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe, stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin", ist der neue Ethikrat eine Fortsetzung des "bio-ethischen Kurswechsels" der rot-grünen Regierung. Der Kanzler habe sich ein "Akklamationsgremium mit hochtrabendem Titel" geschaffen.


 
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