© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/01 11. Mai 2001

 
Frisch gepreßt

Mythos Technik. Die neue , von Alain de Benoist edierte Ausgabe der französischen Nouvelle Droite-Zeitschrift Krisis widmet sich dem – mit einem großen Fragezeichen versehenen – Thema Technik, der technisch-industriellen Moderne mit ihren, von den meisten Autoren eher negativ gewerteten Folgen für die "Kultur" (Nr. 24, Millau 2000, 253 S., 140 Franc). Den französischen Lesern werden übersetzte Texte von Heidegger, F.G. Jünger und Gehlen zur Kenntnis gebracht, während der vermutlich recht überschaubaren deutschen Leserschar der Beitrag des chilenischen Sozialphilosophen Marcos García de La Huerta ("Critique de la raison technocratique") ans Herz gelegt sei.

Lebensläufe. Für die Geschichte, die von großen Männern gemacht wird, müssen schlußendlich nicht selten die Frauen die Zeche zahlen. Zu diesem bieder sozialkritischen Fazit könnte gelangen, wer die ohne literarischen Ehrgeiz geschriebenen, im Berliner Frieling Verlag publizierten Lebensberichte von Dolores Balduhn ("Das vergangene Haus. Flucht und Neubeginn einer ostpreußischen Familie", Berlin 2001, 17,80 Mark) und Waltraud Hansen ("Kindheit im westpreußischen Schönlanke. Erinnerungen", Berlin 2001, 93 Seiten, 12,80 Mark) zur Kenntnis nimmt.

Kaiserzeit. Aus dem Archiv der Hoffotographen Oscar und Gustav Tellgmann haben Rolf Hochhuth und Hans-Heinrich Koch einen opulenten Bildband über die Kaiserzeit zusammengestellt, der 1973 erstmals erschien und jetzt wieder in neugestalteter und überarbeiteter Auflage greifbar ist ("Kaiserzeit. Bilder einer Epoche", Langen Müller, München 2001, 326 Seiten, 546 Abb., 68 Mark).

Barbarossa. Auf den ersten Blick scheint der österreichische Militärhistoriker Heinz Magenheimer neben Walter Post und Viktor Suworow zu den prominentesten Verfechtern der These vom deutschen Präventivschlag gegen die zum Einmarsch nach Deutschland und Westeuropa bereitstehende Rote Armee Stalins zu gehören ("Entscheidungskampf 1941. Sowjetische Kriegsvorbereitungen. Aufmarsch. Zusammenstoß", Osning Verlag, Bielefeld 2000, 211 Seiten, Karten, 52 Mark). Diese Studie zeigt, daß der Autor ein solches Etikett nicht verdient, da er im Gegensatz zu seinen Kritikern die Fakten ermittelt und vorsichtig deutet.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen