© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/01 25. Mai 2001

 
Meldungen

Bayern führt deutschen Islam-Unterricht ein

MÜNCHEN. Bayern bietet als erstes Bundesland Islam-Unterricht in deutscher Sprache an. Kultusministerin Monika Hohlmeier sieht das als einen weiteren Schritt "zu einer größeren Integration". An dem Pilotprojekt beteiligen sich im nächsten Schuljahr je eine Schule in München, Augsburg, Nürnberg, Erlangen und Fürth. Der Islam-Unterricht beginnt mit der ersten Klasse in der Grundschule, in den folgenden Schuljahren wird das Modell auf die jeweils nächste Jahrgangsstufe ausgedehnt. Das Angebot soll alternativ und parallel zum islamischen Religionsunterricht in türkischer Sprache angeboten werden, kündigte die CSU-Politikerin letzte Woche an. Eingesetzt würden Lehrer mit langjähriger Erfahrung in dem Fach. Die Inhalte des Unterrichts orientieren sich an den "Richtlinien für die religiöse Unterweisung türkischer Schüler muslimischen Glaubens", die vom Bayerischen Kultusministerium erarbeitet wurden. Derzeit nimmt ein Drittel (etwa 11.000) aller türkischen Grundschüler am Islam-Unterricht teil.

 

Teufel kritisiert "Green Card" für Studenten

STUTTGART. Ministerpräsident Erwin Teufel hat letzten Montag harte Kritik an dem Plan von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) geäußert, allen ausländischen Akademikern das Recht auf eine "Green Card" einzuräumen. Statt dessen müßten "den jungen Menschen in Deutschland noch mehr geeignete Optionen für bildungs- und arbeitsmarktpolitische Perspektiven eröffnet werden", erklärte der CDU-Politiker. "Ein Abzug der intellektuellen Eliten aus den Entwicklungsländern konzentriert sich vergleichsweise selbstgerecht allein auf unsere Interessen und müßte von anderen Ländern ein Stück weit als Neokolonialismus der Industriestaaten gegenüber den Entwicklungsländern verstanden werden", sagte der Regierungschef.

 

Bündnis von PDS, SPD und FDP gegen CDU

DRESDEN. Im Dresdner OB-Wahlkampf will die PDS den unabhängigen Kandidaten Ingolf Rossberg unterstützen. Dresdens PDS-Chef Schrader sagte dem MDR, Rossberg habe gute Chancen, am 10. Juni gegen den bisherigen Oberbürgermeister Wagner von der CDU zu gewinnen. Rossberg, bis 1994 Dezernent in Dresden und derzeit Beigeordneter in Wuppertal, ist FDP-Mitglied. SPD und FDP hatten sich bereits hinter Rossberg gestellt.


 
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