Sprachpreis für Kritiker der Schreibreform

WEIMAR. Der diesjährige deutsche Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft geht an den Erlanger Professor Theodor Ickler, einen der prominentesten Kritiker der Rechtschreibreform. Ickler ist Professor für Deutsch als Fremdsprache am Institut für Germanistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Mark dotiert. Die Stiftung würdigt damit nach eigenen Angaben "die vielfältigen und richtungweisenden Arbeiten eines bedeutenden deutschen Sprachwissenschaftlers, vor allem auf dem Gebiet der Orthografietheorie und Orthografiegeschichte". Mit seiner auch in Buchform erschienenen umfassenden und konstruktiven Kritik an der Rechtschreibreform sowie seiner vorbildlichen Aufbereitung und Darstellung der allgemein üblichen Rechtschreibung in seinem "Rechtschreibwörterbuch" habe Ickler der deutschen Sprachgemeinschaft und ihrer Kultursprache einen großen Dienst erwiesen. Auch habe er einen Weg gezeigt, der aus der Krise der deutschen Rechtschreibung herausführen könne. Die Preisverleihung soll am 21. September in Weimar erfolgen.

Buchpreisbindung soll Gesetz werden

BERLIN. Die rot-grüne Bundesregierung will die Buchpreisbindung nach Informationen der Financial Times Deutschland künftig gesetzlich regeln. Mit einem entsprechenden Entwurf sei noch bis zum Ende der Legislaturperiode zu rechnen, zitiert die Zeitung einen Sprecher von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD). "Ende Juni wird es die ersten Gespräche geben." In die Gespräche sei auch das Bundeswirtschaftsministerium einbezogen. Bislang ist die Buchpreisbindung in Deutschland nur vertraglich geregelt. Dabei haben alle heimischen Verlage und Buchhändler in Form eines sogenannten Sammelrevers zugestimmt, Bücher nur zu vorab festgelegten Fixpreisen zu verkaufen. Eine gesetzliche Festschreibung würde Verleger und Händler anders als bisher dauerhaft zur Preisbindung verpflichten. Sie könnte nicht mehr, wie es bei einem Vertrag möglich ist, im Einzelfall gekündigt werden.

Nachfolger für Bischof Dyba gefunden

FULDA. Der Paderborner Weihbischof Heinz Josef Algermissen soll nach einem Zeitungsbericht neuer Bischof von Fulda werden. Das Domkapitel habe sich mehrheitlich für den 58jährigen Geistlichen als Nachfolger des im vergangenen Jahr gestorbenen Erzbischofs Johannes Dyba ausgesprochen, berichtete die Fuldaer Zeitung vergangenen Freitag. Das Bischöfliche Generalvikariat wollte die Meldung weder bestätigen noch dementieren. Das Domkapitel sei über den Wahlvorgang zum Schweigen verpflichtet, sagte Weihbischof Johannes Kapp. Das Erzbistum Paderborn sagte jedoch, Algermissen sei als Nachfolger Dybas im Gespräch.

Christlicher Verleger FriedrichWittig gestorben

STAUFEN. Im Alter von 95 Jahren ist Friedrich Wittig im südbadischen Staufen in den Abendstunden des 10. Juni verstorben. Der 1906 geborene Wittig leitete in den dreißiger Jahren den Wichern-Verlag in Berlin und gründete 1945 einen eigenen Verlag. Vornehmlich verlegte Wittig theologische Bücher, christliche Kunst sowie Dichtung. Ab 1962 war Wittig Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Er begründete den Friedenspreis des deutschen Buchhandels und war bis 1980 Vorsitzender der Historischen Kommission des Börsenvereins. Wittig wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, darunter 1977 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

Neuer Kulturchef

Neuer Kulturchef der Welt am Sonntag wird Adriano Sack. Das bestätigte am Dienstag auf Nachfrage der JF die Pressestelle des Axel Springer Verlages. Der 33jährige Sack arbeitete bisher als Kulturredakteur bei der Woche, davor war er beim Spiegel. Er folgt voraussichtlich zum 1. Juli der bisherigen Ressortleiterin Dana Horáková, die zugleich Vize-Chefredakteurin war. Die 53jährige schreibt künftig für Bild und Bild am Sonntag. Bereits von 1992 bis 1999 war sie Kulturchefin der Bild. (tha)