© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
Heiter feiern 350 Freunde die JF

Aus den Reden: "Ein ziemlich bunter Haufen"

"Die JUNGE FREIHEIT hat sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem bemerkenswerten Forum entwickelt, sie bietet denjenigen, die sonst kaum oder selten oder gar keine Gelegenheit haben, ihre Auffassungen zu publizieren, die Möglichkeit, und jeder, der die JUNGE FREIHEIT genau anschaut, der weiß, daß es ein ziemlich bunter Haufen ist, der da zu Wort kommt.

Das reicht von konservativen Ökologen über authentische Liberale, Nationalliberale zu den Konservativen der verschiedensten Färbungen, bis hin zu denjenigen, die sich als Traditionalisten verstehen, fundamental-katholisch denken oder wenigstens protestantisch so bis ins Mark sind, daß eine leichte schwarz-weiße oder schwarz-weiß-rote Färbung immer noch zu bemerken ist.

Das alles ist eine erhebliche Leistung, es ist vor allen Dingen auch deshalb eine Leistung, weil es gelungen ist, aus ihr eine konservative Leistung zu machen. Was ist das Wesen einer konservativen Leistung? Das Wesen einer konservativen Leistung ist es, einer Sache Dauer zu verleihen. Eine Idee zu haben, mit irgendeinem Spleen aufzuwarten; irgendein Projekt mit sich herumzuschleppen – das alles ist einfach zu machen, und jeder wird schon oft erlebt haben, wie solche Ideen geboren werden und wie man auf solche Spleens kommt, verfällt und an ihnen vielleicht sein Leben lang festhält. Aber nicht nur eine Idee zu haben, sondern den Mut, sie in die Tat umzusetzen, die Wirklichkeit zu ergreifen, das allerdings ist bemerkenswert, und wenn man es dann noch schafft, dies über 15 Jahre durchzuhalten, dann ist es um so bemerkenswerter.

Ich habe 1988 einmal so eine kleine Notiz verfaßt, in der ich das zum Ausdruck gebracht habe, was ich mir eigentlich wünschen würde für das konservative Zeitungs- und Zeitschriftensegment in Deutschland, daß wir eben eine Vielzahl von Organen haben, die intelligent gemacht sind, die einen guten Verbreitungsgrad auch über die Kreise hinaus finden, die wir sowieso erfassen. Das alles, denke ich mir, ist mit der JUNGEN FREIHEIT in einem erheblichen Maße gelungen.

Das Durchhaltevermögen, das dahintersteckt, ist bemerkenswert, und ich bin der Meinung, daß damit wirklich etwas auf den Weg gebracht worden ist, dem man nur eine gute Zukunft wünschen kann."

Karlheinz Weißmann in seiner Grußansprache


Pressestimmen: "Niveau stetig gestiegen"

"Stegen ist ein hübscher, kleiner Ort bei Freiburg. Der deutschen Pressegeschichte war er nicht einmal eine Fußnote wert – bis dort 1986 einige Schüler und Studenten auf einem fotokopierten A5-Handzettel ’Der Freiheit eine Gasse!‘ forderten. (...)

Wer eine operative Deutschlandpolitik verlangte, galt als verdächtig. In dieser Phase begann Stein für eine Sammlung des freiheitlich-konservativen Wählerpotentials rechts von der Union zu trommeln. Aus dem Blättchen mit badischen Wurzeln wurde die in Berlin erscheinende Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT mit acht redaktionellen Mitarbeitern und einer Auflage von 35.000 Exemplaren.(...)

Das Niveau der ’rechten taz‘ sei stetig gestiegen, findet der evangelische Publizist Helmut Matthies (idea). Beachtlich sei die Thematisierung des nationalkonservativen Widerstandes gegen Hitler. Die Mannschaft um Stein habe das Blatt von jeglichem Extremismus frei gehalten. Dieser Meinung ist auch der Bestsellerautor Ephraim Kishon: ’Sie sind ‘rechtsgerichtet‘, weil sie nicht ‘linksgerichtet‘ sind. Ihr niveauvolles Blatt ist nicht radikal, es ist nicht einmal, was man ‘rechts‘ nennt, sonst hätte ich Ihnen kein Interview gegeben.’"

Die Welt, 28.06.2001


"1986. Ein Gartenfest in Freiburg-Kappel: Studenten trinken Bier, essen Würstchen und Kartoffelchips. Nebenbei wird politisiert. Allerdings über Themen, die seinerzeit nur sehr konservativ gesinnte Menschen interessieren, etwa die Wiedervereinigung Deutschlands. Und sie sprechen darüber, wie es wäre, wenn man seine Gedanken irgendwo veröffentlichen könnte.

Ein 19jähriger Gymnasiast beschließt, die Idee umzusetzen. Sein Name: Dieter Stein ... Im Juni 1986 gründete er ein Studentenblättchen mit dem Titel JUNGE FREIHEIT (JF). (...)

1993 wurde die Druckerei in Brand gesteckt. Schaden: 1,5 Millionen Mark. Nur: Je größer der Druck auf die JF wurde, um so mehr solidarisierten sich Prominente aus allen politischen Lagern mit der Zeitung, die sich selbst eine ’konservative Grundrichtung‘ attestiert. Höhepunkte waren zwei ’Appelle für die Pressefreiheit‘ 1994 und im Februar 2001, die von mehr als 1.000 Menschen, unter ihnen Daniel Cohn-Bendit, Focus-Chef Helmut Markwort, der langjährige Generalinspekteur der Bundeswehr Admiral a. D. Dieter Wellershoff und der ehemalige Generalbundesanwalt Alexander von Stahl, unterzeichnet wurden."

Badische Zeitung, Freiburg, 27.06.2001


 
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