© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/01 13. Juli 2001

 
Die Grenze der Zuwanderung ist erreicht
Mit ihrer Forderung nach verstärkter Einwanderung nimmt die PDS-Parteiführung keine Rücksicht auf die eigenen Mitglieder und Anhänger
(JF)

Das Eckpunktepapier der PDS befürwortet ein Migrationskonzept mit offenen Grenzen für Einwanderer. Sowohl den Asylbewerbern als auch anderen Einwanderern aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll der Zuzug nach Deutschland erheblich erleichtert werden. Beachtlich ist diesbezüglich die Abweichung der PDS-Leitlinie von der Einschätzung der eigenen Basis. Die große Mehrheit der PDS-Anhänger ist entgegen der Maximalforderung der Parteiführung nach Migration gegen eine weitere Ausweitung der Einwanderung in die Bundesrepublik.

Auch die Frage der Integration der hier lebenden Ausländer wird von Parteiführung und Basis sehr unterschiedlich bewertet. Während das Eckpunkte-Papier die Definition deutscher Kultur als Integrationsausrichtung entschieden ablehnt, ist die PDS-Anhängerschaft (47 Prozent) dafür, daß die in Deutschland lebenden Ausländer sich an der deutschen Kultur orientieren müßten. Diese Einschätzung ist ebenfalls Ergebnis des Institutes für Demoskopie Allensbach vom Juni 2001.

Die Allensbach-Studie belegt beim Thema Zuwanderung grundsätzlich einen Konsens zwischen den Anhängern der Parteien CDU, SPD, FDP und PDS fest. Allein die Anhänger der Grünen, die mehrheitlich einen stärkeren Zuzug von Migranten nach Deutschland befürworten, stehen außerhalb dieses Konsenses.


 
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