© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/01 13. Juli 2001

 
Meldungen

Köln soll zentrale Moschee bekommen

KÖLN. Für den Bau einer repräsentativen Zentral-Moschee hat sich am Dienstagabend der Kölner Stadtrat ausgesprochen. Die Verwaltung wurde beauftragt, innerhalb von sechs Monaten geeignete Grundstücke für ein solches Vorhaben vorzuschlagen. Später soll im Rahmen eines Investoren-Wettbewerbs entschieden werden, welche muslimische Vereinigung die auf 10.000 Quadratmeter geplante Moschee errichten soll. Im Rathaus geht man davon aus, daß es sich um einen Kuppelbau mit Minarett handeln wird, von dem aus allerdings nicht zum Gebet aufgerufen wird.

 

Fischer: Schließung von Goethe-Institut ist falsch

BERLIN. Außenminister Joschka Fischer hat die Schließung von Einrichtungen des Goethe-Instituts als kulturpolitisch falsch bezeichnet. Die außenpolitische Kulturpolitik sei kein Sahnehäubchen, auf das man in schwierigen Zeiten einfach verzichten könne. Das sagte Fischer bei den Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Goethe- Instituts in Berlin. Die staatlichen Zuwendungen an das Institut waren in den vergangenen Jahren wegen der angespannten Haushaltslage reduziert worden. Mehrere Einrichtungen im Ausland wurden geschlossen.

 

Riesiges Bodenbild am Kyffhäuser geplant

WEIMAR. Studenten der Bauhaus Universität Weimar wollen das größte Bodenbild Europas am Fuße des Kyffhäuser-Denkmals schaffen. Wie das Sondershäuser Kulturbüro mitteilte, wird mit den Arbeiten am "Raub der Europa" auf einem Getreidefeld bei Tilleda nach der Ernte begonnen. Das 450 mal 450 Meter große Bild soll per Traktor und Pflug im Erdboden geformt werden. Die Darstellung der entführten Frau auf dem Rücken eines Stiers soll allerdings nur zwei Wochen zu sehen sein. Danach muß sie wieder den nächsten Feldarbeiten weichen. Am besten soll das Kunstwerk vom rund ein Kilometer entfernten 60 Meter hohem Kyffhäuser-Denkmal zu sehen sein.

 

Thierse kritisiert politische Talkshows

HAMBURG. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat die politische Berichterstattung im Fernsehen scharf kritisiert. In politischen Talkshows könne der Zuschauer nur etwas lernen, "wenn die Diskutanten ihre Meinung sagen können, auch ein paar Nebensätze erlaubt sind – und das ganze nicht zur Schrei-Sendung mutiert oder Menschen aufeinander gehetzt werden", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der Zeitschrift Hörzu. Die Politik dürfe sich nicht dazu hinreißen lassen, "nur das Bedürfnis des Fernsehens nach Unterhaltung und Kontroverse zu befriedigen", wenn sie nicht ihren Ernst verlieren wolle, betonte der Bundestagspräsident. Er wünsche sich zudem, daß "Politiker und Journalisten mal die Chance haben, sich intensiv mit einem Sachverhalt zu befassen, bevor sie eine Meinung haben müssen".

 

Bürgerinitiative verklagt Hollywood-Studios

LOS ANGELES. Die US-amerikanische Vereinigung "Bürger für ehrliche Filmreklame" hat zehn große Hollywood-Studios wegen Betrugs der Öffentlichkeit verklagt. Das berichtete das Fachblatt Daily Variety. In den Sammelklagen wird den Studios vorgeworfen, die Öffentlichkeit zu betrügen. Die Studios verführten Filmkritiker dazu, lobend über neue Filme zu schreiben, indem sie die Kritiker bei aufwendigen Presseterminen üppig bewirteten, mit Geschenken überhäuften und in teure Hotels einlüden. Zudem benutzte erst kürzlich beispielsweise Sony wohlwollende Zitate eines Filmkritikers, der gar nicht existierte. Zu den verklagten Studios gehören Disney, Sony, Warner Bros. und Dream Works.


 
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