© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/01 27. Juli / 03. August 2001

 
Meldungen

Buchmesse 2002 mit Litauen als Schwerpunkt

FFANKFURT/MAIN. Litauen soll eines von mehreren Schwerpunktländern der Frankfurter Buchmesse 2002 werden. Erstmals werde sich 2002 "ein kleiner Strauß von Ländern" präsentieren, sagte der Sprecher der Buchmesse, Rüdiger Wischenbart, am Mittwoch. Die endgültige Entscheidung über Litauen und die anderen, noch nicht benannten Gastländer stehe jedoch noch aus. Nach dem Schwerpunkt Rußland 2003 solle das Konzept der Buchmesse von 2004 an verändert werden. Wie die Schwerpunkte künftig aussehen sollen, stehe aber noch nicht fest.

 

Kunstwerke kehrten nach Bremen zurück

NEW YORK. Nach einer abenteuerlichen Odyssee sind jetzt zwölf gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gestohlene Zeichnungen, unter anderem von Dürer und Rembrandt, aus den USA in die Kunsthalle Bremen zurückgekehrt. Die Werke, die nach amerikanischen Schätzungen heute umgerechnet mehr als 25 Millionen Mark wert sind, wurden am vergangenen Donnerstag in New York von US-Finanzminister Paul H. O’Neill an den Leiter der Kunsthalle, Professor Wulf Herzogenrath, übergeben.

 

Rechnungshof übt Kritik an Berlin-Förderung

MÜNCHEN/BERLIN. Der Bundesrechnungshof soll die Kulturförderung des Bundes für Berlin massiv gerügt haben. Es sei "nicht feststellbar", daß sich die bisher eingesetzten Bundesmittel in Höhe von 300 Millionen Mark auf die "Qualität des kulturellen Angebots" ausgewirkt hätten, zitiert das Münchner Nachrichtenmagazin Focus aus einem Prüfbericht des Rechnungshofes. Zeitgleich mit der Förderung habe der Berliner Senat seine Ausgaben für die Opernhäuser, Theater und Orchester gekürzt. Damit hätten die Bundesmittel "weitgehend wie eine Haushaltshilfe an das Land Berlin gewirkt". Den Angaben zufolge sollen die Rechnungsprüfer vor allem beanstanden, daß der Bund auf Grund der Vertragsgestaltung keinerlei Einfluß auf die Hauptstadtkultur ausüben könne.

 

Iggy Pop kritisiert US-Showgeschäft

KIEL. Iggy Pop, US-amerikanische Punklegende, hat sich abwertend über das Showgeschäft à la Hollywood geäußert. Der Juli-Ausgabe der Musikzeitschrift WOM Journal sagte der inzwischen 54jährige Iggy Pop: "Los Angeles ist Sinnbild des amerikanischen Traums. Wenn du aus Cincinatti, Ohio oder so kommst und ein Vermögen mit schmierigen Pornos gemacht hast, dann willst du deinen Arsch in die Sonne legen und in einer monströsen Karre herumgurken. Dafür gehst du nach L.A. – und lebst dort die degenerierte Fassung des imperialen Amerikas."

 

Förderung für "Werner" und Hasselbach-Film

BERLIN. Der Film "Poison Heart" (Giftherz) von Winfried Bonengel und Ingo Hasselbach wird von der Berliner Filmförderungsanstalt mit 800.000 Mark finanziell unterstützt. Der heute 34jährige Hasselbach wird seit 1993 als "Neonazi-Aussteiger" durch alle Medien gereicht. Zu DDR-Zeiten vom Punk zum Skinhead geworden, gehörte Hasselbach nach der Wende zu den führenden Köpfen einer Gruppe von rechten Hausbesetzern in der Weitlingstraße in Berlin-Friedrichshain; zudem war er zeitweise Parteivorsitzender der "Nationalen Alternative". Seinem Ausstieg aus der rechten Szene folgten der Film "Beruf Neonazi" von Wilfried Bonengel sowie die Bücher "Die Abrechnung" (1993, zusammen mit Bonengel) und "Die Bedrohung" (1996). Ebenfalls gefördert wird der Film "Werner – Ein Volk, ein Könich" von Hayo Freitag und Rötger Feldmann. Er erhält zwei Millionen Mark, teilte die Filmförderungsanstalt mit.


 
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