© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/01 24. August 2001

 
JF intern
Gelebter Pluralismus

Die Redaktion der JUNGEN FREIHEIT ist kein monolithischer Block einer Weltanschauung oder (partei-)politischen Überzeugung. Auch in dieser Hinsicht binden sich unsere sehr verehrten Sparringspartner in Düsseldorf und anderswo einen Bären auf. Deswegen - nämlich weil am Hohenzollerndamm der Pluralismus gelebt wird - kommt es immer wieder, vorzugsweise bei der Redaktionssitzung, zu heftigen Auseinandersetzungen. Meistens betreffen sie hochbrisante politische Sachverhalte. Aber nicht immer.

Am vergangenen Freitag prallten die Ansichten wegen eines höchst profanen Problems aneinander: „Netto“ oder nicht, lautete die Streitfrage, und ob man noch immer über West-Berliner Bürgerlichkeit (gibt’s die überhaupt noch?) und DDR -Sättigungsbeilage schreiben dürfe, zwölf Jahre nach der sogenannten Wende. Wer versteht das noch? Und wird damit nicht auf erschreckende Weise dokumentiert, daß die Mauer auch bei den treuen Patrioten ziemlich unbeschadet überdauert hat? Kann sein.

Es bringt aber nichts, plötzlich auflodernde Gegensätze zu unterdrücken, vielmehr versucht die Schriftleitung, aus den Spannungsbögen schöpferische Energie zu gewinnen. Zum Wohle von Volk und Staat. Alexander Barti


 
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