© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/01 31. August 2001


Zitate

„Mazedonien hat den Kanzler mehr beschäftigt als die Qual, kaum mehr bewegen zu können, als auf Zeit und das Auswachsen der letzten Wende-Probleme zu setzen. Die Tagesordnung hat sich geändert. Die Kabinettssondersitzung gibt es wegen des Bundeswehr-Einsatzes in Mazedonien, nicht wegen der Schließung von vier Ausbesserungswerken der Bahn in Sachsen.“

Dieter Wonka in der „Gießener Zeitung“ vom 23. August

 

 

„Die innere Stabilität, die Präsident Wladimir Putin nach den turbulenten Jelzin-Jahren zuwege gebracht hat, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß Rußland ein krankes Land geblieben ist. Das zeigt gerade auch der ständige Bevölkerungsrückgang der vergangenen zehn Jahre - allein im ersten Halbjahr 2001 schrumpfte die Einwohnerzahl wieder um fast eine halbe Million Menschen.“

Burkhard Bischof in der „Presse“ vom 24. August

 

 

„Die Oder wird vermutlich nie jene zentrale Rolle spielen wie Donau oder Rhein. Aber ihre Rolle wird auch hier bedeutend sein, vor allem zwischen Breslau und Stettin einerseits und Berlin andererseits. ... Damit könnten wir Bezüge freilegen, die nach Krakau. Warschau, Stockholm, Prag, Wien und Berlin führen, und eine Zone, die ins Abseits geraten ist, im Kopf wenigstens reaktivieren und vorwegnehmen.“

Karl Schlögel, Osteuropaexperte, in der „taz“ vom 23. August

 

 

„Die US-Schulen produzieren die schlechtesten Schüler der Welt. Nur was Massaker und Nichtwissen angeht, sind die Amerikaner top.“

Götz Alsmann, Unterhaltungskünstler, in der NDR-Talkshow „III nach neun“ am 23. August während eines Disputs über das Schulsystem in den USA und in Deutschland

 

 

„Wir brauchen eine einheitliche Führung, um Entscheidungen zu treffen und nicht einfach vor dem Papst oder dem schwachsinnigen George W. Bush auf dem Bauch zu liegen, selbst dann nicht, wenn Israelís unser heroisches Volk ungestraft töten.“

Edward Said, Literaturwissenschaftler in New York und Palästinenser, in der „Jungen Welt“ vom 27. August

 

 

„Der Gesetzgeber verbietet es einerseits, vor dem Transfer des Mehrzellers in den Mutterleib das Erbgut des Embryos auf Schädigungen zu untersuchen. Es stellt andererseits der Frau allein frei, eine bestehende Schwangerschaft - sei sie in vitro oder in corporae entstanden - bis ins hohe Stadium hinein abzubrechen, wenn eine pränatale Untersuchung denselben Befund zeigt ... Der drei oder fünf Monate alte Fötus zählt weniger als der Vierzeller. Der Wille der abtreibungswilligen Frau steht höher als der Wille der Frau mit Kinderwunsch. Der Arzt, der eine Abtreibung vornimmt, steht unter geringerem ethischen Druck als der Repromediziner.“

Kathrin Spoerr in der „Welt“ vom 22. August


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